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Konzert-Bericht
 
Takk

Sigur Ros

Köln, Philharmonie
24.10.2002
Sigur Ros
Nun haben Sigur Ros es doch noch geschafft, und einen Auftritt in diesem Jahr in Deutschland absolviert. Nachdem wegen Studio-Verpflichtungen der Halder Open Air-Auftritt und wegen Problemen, das Equipment über die Grenze zu bringen, das Konzert in Berlin abgesagt wurde, sollte also die ausverkaufte Philharmonie in Köln Zeuge des einzigen Deutschland-Konzertes 2002 werden. Der Andrang und die Spannung war groß, es wurden sogar eigentlich nicht vorhandene Stehplätze verkauft - schließlich wollte sich jeder von der einzigartigen Musik der Isländer verzaubern lassen. Der perfekte, stimmungsvolle Rahmen war also geschaffen.
Sigur Ros
Eine halbe Stunde verspätet schlichen Sigur Ros dann in Begleitung vom weiblichen Streicher-Quartett Amina Strings auf die Bühne, um mit "Vaka", dem ersten Song vom neuen Album "()", zu starten. (Die auf dem Album unbetitelten Songs scheinen doch Namen zu haben, denn auf der Setlist standen weder leere Klammern noch Zahlen.) Es wurde mit einem Schlag mucksmäuschenstill, man traute sich kaum zu atmen, denn schließlich wollte man die Performance nicht stören, denn bei den anfangs noch sehr leisen Tönen fiel jedes Geräusch sofort auf. Für den ersten kalten Schauer über den Rücken sorgte dann der Einsatz von Sänger Jon - seine Stimme ist auf Platte ja schon ein Wunder, live gewinnt sie noch ein wenig mehr an Intensität und Ausstrahlung. Hinzu kommt natürlich seine Art, Gitarre zu spielen: Größtenteils entlockt er mittels eines Streicher-Bogens die großflächigen Gitarren-Wände, die den kompletten Raum ausfüllen und für großes Staunen sorgen. Die perfekten träumerischen Momente waren in der Überzahl, aber richtig laut und gewaltig können Sigur Ros auch werden. So zum Beispiel in den älteren Songs wie "Hafssól" (bei dem der Bassist sein Instrument per Drumstick bediente), "Von" oder auch "Svefn-G-Englar" - bei den lauten Passagen wurde es fast schon zerstörerisch. Die ruhigen Momente lebten auch durch die Unterstützung der Amina Strings, und wem die Musik alleine nicht ausreichte, für 100 Minuten im Sigur Ros-Klang-Universum gefangen zu bleiben, der konnte noch die netten Lichteffekte und die Film-Projektionen (u.a. mit der Behinderten-Theatergruppe "Perlan") mit einbeziehen. Ein Festtag für die Sinne. Songmäßig wurde ein guter Mix aus allen drei Alben geboten, bevor dann mit "Popplagið" ("Pop Song", der letzte Track auf "()") ein furioses Ende folgte. Endlos lange stehende Ovationen, Sigur Ros kamen zweimal heraus und bedanken sich sichtlich gerührt, auf der Leinwand stand in großen Lettern "Takk - Sigur Ros". Wir haben zu danken - für einen wundervollen Abend und ein unvergessliches Konzert. Und es war zur Abwechslung mal sehr schön, ein Konzert zu erleben, bei dem niemand im Publikum zwei Stunden am Stück durchgeredet hat.
Sigur Ros
Zum Schluss noch ein paar Worte an diejenigen, die wissen wollen, ob es denn nicht doch irgendetwas negatives zu berichten gibt: Man könnte anmerken, dass die Songs größtenteils 1:1 wie auf den Alben klingen, man könnte die Wortkargheit beklagen, oder auch das ständige Gerenne zum Mischer nach jedem Song. Aber das ist bei einem Sigur Ros-Konzert eher unwichtig.
Surfempfehlung:
www.sigurros.com
www.sigur-ros.co.uk
Text: -David Bluhm-
Fotos: -Ullrich Maurer-


 
 

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