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Konzert-Bericht
 
Musik aus einer anderen Welt

Lupine Howl
Bikini Atoll/ The Lazarus Effect/ Wayne Gooderham

London, The Spitz
02.08.2003
Lupine Howl
Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, dann kommt der Berg eben zum Propheten! Nachdem uns Lupine Howl letztes Jahr im Interview erzählten, dass eine Deutschland-Tournee mangels Labelunterstützung so gut wie ausgeschlossen sei, reiste Gaesteliste.de nach London, um sich einen der seltenen Auftritte des Bristoler Trios in der britischen Hauptstadt anzuschauen. Ort des Geschehens: Der geradezu winzige, wenngleich atmosphärisch schöne Dachboden des alten Spitalfields Market im Osten der britischen Metropole, direkt über dem Szenecafé The Spitz. Doch nicht nur Lupine Howl gab es zu erleben, sondern auch noch gleich drei Supportacts.
Lupine Howl
Den Anfang machte Wayne Gooderham, der nicht nur eine wunderschöne halbakustische Gitarre mitgebracht hatte, sondern auch noch eine Cellistin und einen Drummer. Mit ihnen zelebrierte er melancholisch angehauchten Indie-Rock, der jedem Galaxie-500-Fan gefallen hätte. Danach kamen The Lazarus Effect, die zwar mit schmeichelhaften John-Peel-Zitaten auf ihren Flyern werben können ("Keep your eyes on their rise" - übrigens ein nettes Wortspiel für die Bibelfesten unter euch!), aber nach tollem Auftakt wie Swervedriver selig etwas zu sehr in die Gefilde abdrifteten, die für gewöhnlich den Levellers vorbehalten sind. The Bikini Atoll passten musikalisch am ehesten zu den Headlinern und zelebrierten Space-Rock mit viel technischem Schnickschnack, bei dem neben Gitarre / Bass / Schlagzeug vor allem Keyboards und Sampler unverzichtbar waren. Nicht originell, aber gut.
Lupine Howl
Lupine Howl lieferten dann anschließend ohne großes Tam-Tam eine 1A-Show ab. Verstärkt durch einen weiteren Mann an der Stromgitarre (für einige Stücke kam noch ein dritter Gitarrist hinzu), bewiesen Mike Mooney, Sean Cook und Jon Mattock einmal mehr blindes Verständnis. Los ging’s gleich mit "A Grave To Go To", dem Opener des aktuellen Albums "Bar At The End Of The World", doch ansonsten waren die alten Stücke - mit einigen Ausnahmen wie dem großartigen "125" - rar gesät. Viel lieber konzentrierten sich Lupine Howl auf neue Nummern mit Arbeitstiteln wie "New Born Soul", "Guided By Voices" oder "Misty Mountain" (auf der Setlist fälschlich "Misty Mountains" betitelt, bevor Cook das 's' kurzerhand wieder gestrichen hatte) , die fast alle wesentlich mehr Garagenrock-Flair aufwiesen als die meisten Songs des aktuellen Albums. Dass Spiritualized derzeit eine ähnliche Richtung eingeschlagen haben, mag Zufall sein, gut tat der hohe Energie-Level dem Howl-Auftritt allerdings auf jeden Fall. Kein Wunder also, dass das Konzert noch lange nicht vorüber war, als die Band das Ende der vorher schriftlich fixierten Setlist erreicht hatte. Kurz vor Schluss gab es nämlich noch eine ausgedehnte Gitarren/Schlagzeug-Jam. Was auf dem Papier vielleicht nach einem potentiellen Langweiler aussieht, war in Wahrheit wohl allerdings der Höhepunkt der Show. Mattocks legte los wie Animal von den Muppets, und Mooney stellte seinen Ruf als Saitengott eindrucksvoll unter Beweis. Zusammen mit den seltsam anmutenden Filmchen, die zur Musik über die Leinwand hinter der Band flimmerten - teilweise ergänzt durch Bilder einer auf die Band gerichteten Kamera, die für eine Echtzeit-Übertragung auf die Leinwand sorgte -, eine Spacerock-Performance par excellence.
Surfempfehlung:
www.lupinehowl.co.uk
Text: -Carsten Wohlfeld-
Fotos: -Carsten Wohlfeld-

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Mehr über Lupine Howl:
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Mehr über Bikini Atoll:
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