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Konzert-Bericht
 
Lost in a melody

The Veils
Delays

Köln, Prime Club
18.05.2004
The Veils
Musik, die zu Herzen geht, und auch in die Beine - das stand auf dem Programm bei den Delays und den Veils, die an einem Dienstagabend Station im Kölner Prime Club machten. Die Delays bedienen sich großzügig in der britischen Pop-Vergangenheit, schaffen es dennoch, die Songs frisch und neu klingen zu lassen - alleine das hätte Anfang / Mitte der 90er, als der Britpop allgegenwärtig war, für ein volles Haus gesorgt, doch die Zeiten haben sich geändert. Die Zuschauerzahl dürfte so gerade mal dreistellig gewesen sein, man konnte ohne jemanden anrempeln zu müssen auf die Toilette gelangen - und das heißt im Prime Club schon einiges! Die wenigen Anwesenden sollten trotzdem bestens unterhalten werden.
Delays
Punkt 21.00 Uhr betraten die Herren von den Delays die Bühne und schon konnte man die Steeldrum-Samples des Album-Openers "Wanderlust" vernehmen - Sänger und Gitarrist Greg Gilbert schien stimmlich noch nicht ganz warmgelaufen zu sein, die ersten paar Strophen "stolperten" etwas. Doch das legte sich in kürzester Zeit, so dass er sowohl seinen Falsett- als auch kratzigen Rock-Gesang voll zur Geltung bringen konnte. Weiter ging es mit der Single "Nearer Than Heaven", und schon wurde deutlich, dass der aktive Part auf der Bühne klar zugunsten von Gregs Bruder Aaron ausfiel - wenn er nicht gerade an seinem Keyboard bzw. am Sequencer herumwerkelte, schlenderte er im Takt über die Bühne und machte in Sachen Bühnen-Animation. Erinnert sich noch jemand an Bez von den Happy Mondays? Mit ein wenig Übung könnte er seine Nachfolge antreten. Die beiden neuen Songs "Out Of Nowhere" und "Stop (Lost In A Melody)" deuteten schon in etwa an, wohin die musikalische Reise der Delays zukünftig gehen könnte - noch ausgeklügeltere Melodien mit einem satten Beat unter'm Popo. "One Night Away", das groovende "Stay Where You Are" und "Long Time Coming" beschlossen den sehr kurzen, knapp 30 Minuten dauernden Set der Delays - stellt sich die Frage, warum sie eigentlich nicht länger gespielt haben. Material genug hätten sie jedenfalls gehabt. Dennoch bleibt ein sehr positiver Eindruck dieser halben Stunde zurück.
Anschließend wurde es mit den Veils weniger poppig, dafür intensiver. Kollege Ullrich Maurer schrieb im Veils-Interview, dass die Band "simpel gestrickte, nette Gitarrenpop-Tracks mit melancholischem Grundtenor" machen würden, angereichert mit viel Charakter. Das kann man so stehen lassen, die Band jedenfalls sorgte bei den Songs vom Album "The Runaway Found" für den entsprechenden druckvollen Rahmen, damit Finn Andrews seine Geschichten vortragen konnte. Doch was sich auf Platte eher zurückhielt, kam live auf der Bühne mehr zum Vorschein - Finns Stimme ist recht gewöhnungsbedürftig. Sie ist ausdrucksstark, die Worte werden des Öfteren dahingeschludert, manchmal driftet sie ab in's krächzende. Leiden nennt man sowas wohl, und passt bestens zur Musik. Doch manchmal kann dieses Leiden auch den Song killen, und so geschehen an diesem Abend. Hätte Finn sich ein wenig mehr zurückgehalten, hätten die Songs im Live-Kontext eindeutig besser funktioniert. Aber es kann ja nicht immer alles perfekt sein. Sollte es auch nicht.
Surfempfehlung:
www.theveils.com
www.thedelays.co.uk
Text: -David Bluhm-
Fotos: -Pressefreigaben-


 
 

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