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Konzert-Bericht
 
Schlechte Angewohnheiten und ein quietschendes Pedal

Amanda Rogers

Köln, Kulturbunker Mülheim
01.12.2004

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Amanda Rogers
Amanda Rogers, die Pianistin, Sängerin und Songwriterin aus Syracuse, New York, hat Geburtstag. Es ist ihr 23. Geburstag. Und wie verbringt man diesen standesgemäß als Musikerin? Natürlich live in concert. Also spielte sie im Kulturbunker Köln-Mülheim in einem Saal, der ein gewisses Schul-Aula-Flair versprühte - Amanda schien das ähnlich zu sehen und ließ eine dementsprechenden Bemerkung zu Anfang ihres Auftritts los.
Doch davor schlich sie anscheinend recht nervös durch den Saal, machte sich bühnenfertig und betrat diese - und schlagartig wurde es still im Saal, im recht jungen Publikum machte sich sofort eine andächtige Stille breit, niemand wollte die zierliche junge Dame auf der Bühne stören oder sie gar erschrecken. Ihr knarzender Stuhl und ein quietschendes Fußpedal ihres E-Pianos waren die einzigen Störgeräusche während des Konzerts, das Amanda ohne eine vorgefertigte Setlist bestritt - was sie auch mitten in ihrem Vortrag etwas aus dem Konzept brachte und sie musste teilweise einige Sekunden lang überlegen, was sie denn als nächsten Song spielen sollte. Die sonst üblichen Zwischenrufe aus dem Publikum riefen aus, Amanda sammelte sich und spielte vorrangig Songs vom aktuellen Album "Daily News", dazwischen auch ältere Nummern vom Album "The Places You Dwell". Und im Gegensatz zu ihrer Sprech-Stimme, die sehr zart und zurückhaltend ist, ist ihre Gesangs-Stimme schon deutlich kräftiger und ausdrucksstarker - und unterlegt mit ihrem Piano-Spiel eine wunderbare Mischung. Einen Cover-Song gab es auch noch zu bestaunen: "Creep" von Radiohead, das nicht immer laut sein muss, um auch zu gefallen. Amanda habe eine schlechte Angewohnheit, wie sie während ihres Auftrittes preisgab: Sie ließe sich immer wieder darauf ein, auf Anfrage aus dem Publikum Songs zu spielen, die sie schon sehr lange nicht mehr live präsentiert hatte. So geschehen im Zugabenblock, nachdem sich jemand "And She Waited", ein A-Cappella-Stück vom "The Places You Dwell"-Album gewünscht hatte. Es machte sich eine leichte Panik-Attacke in ihrem Gesicht breit, denn sie habe das Stück schon seit zwei Jahren nicht mehr live gespielt. Doch sie wolle es trotzdem versuchen, allerdings nicht a cappella, sondern mit Piano-Begleitung. Das klappte dann auch noch recht ordentlich, obwohl sie in der Mitte des Songs den Text vergaß und somit für etwas Heiterkeit sorgte; den Song spielte sie aber dennoch zu Ende und entließ das Publikum mit einem wohligen Gefühl in die kalte Dezember-Nacht.

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Surfempfehlung:
www.amandaspiano.com
www.indigo.de/unser_programm/4228/
www.2ndrec.com/artists/fs_artists_amanda.html
Text: -David Bluhm-
Foto: -Ullrich Maurer-


 
 

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