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Konzert-Bericht
 
Wie von selbst

Samba
Anajo

Osnabrück, Ostbunker
28.01.2005

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Samba
Eigentlich war der Auftritt im Essener Grend letzten September ja nur so etwas wie das Aufwärmkonzert für die von Gaesteliste.de präsentierte Samba-Herbsttournee, dennoch konnte uns das Trio aus Münster - einmal mehr - schwer begeistern. Vier Monate später im Osnabrücker Ostbunker waren Samba sogar noch besser und zelebrierten mit Leichtigkeit (und einer doch eher ungewohnten Menge an beabsichtigtem Feedback) ihre ständig größer werdende Zahl feiner deutscher Popsongs. Anscheinend hatte es sich der bestens gelaunte Sänger Knut Stenert an diesem Abend zur Aufgabe gemacht, das Konzert (fast) zu einer durchgängigen Performance zu machen, und so gab es zwischen vielen Songs nicht die obligatorische Kunstpause - das Feedback leitete übergangslos zum nächsten Stück über.
Das Programm war zwar identisch mit der Setlist vom letzten Herbst, schön war allerdings zu hören, wie gut sich die neuen Songs des aktuellen Albums "Aus den Kolonien" ins Programm eingefügt hatten. Konnte man in Essen mitunter noch ziemlich einfach zwischen alten und neuen Songs unterscheiden, fiel in Osnabrück angenehm auf, dass nun auch die "Kolonien"-Songs live ihre kleinen Eigenheiten entwickelt haben. "Tip zur Sonne" beispielsweise kam noch punkiger daher, und auch an diesem Abend gab es gleich anschließend "Fahrt ins Grüne" als Runterbringer. Die absoluten Highlights stammten erfreulicherweise auch wieder allesamt vom neuen Album, angefangen beim Titeltrack über das immer wieder schöne "Hochtief" bis hin zu einem an diesem Abend wirklich großartigen "Bis der Tag beginnt". Bei den Zugaben gab es dann auch noch jedermanns liebste "rustikale" (O-Ton Knut) Nummer "Der Rebell". Wenn sie noch "Fing Feuer" gespielt hätten, wäre es ein perfektes Konzert gewesen.
Eine Glanzleistung von Samba war allerdings auch vonnöten, denn zuvor hatten schließlich unsere heimlichen Lieblinge Anajo gespielt. Die hatten zwar einen ziemlichen Katastrophentag hinter sich, weil ihnen anscheinend nicht bewusst war, dass man einen VW Bus auch mal betanken muss, und sie deshalb auf der Autobahn liegen geblieben waren, doch ihrem Auftritt konnte man den Stress des Nachmittags nicht anmerken. Einzig und allein "An der Bahn" kam etwas dahingeworfen daher, der Rest war erste Sahne wie immer. Schön auch die Geschichten zwischen den Songs. Da erzählte Olli Gottwald von einem Auftritt in einem bayrischen Mädchengefängnis vor "14- bis 22-jährigen Schwerverbrecherinnen", bei denen zunächst "Lang lebe die Weile" ausgezeichnet angekommen sei, die allerdings nachher etwas enttäuscht gewesen seien, dass Anajo ihren Song-Slogan "Ich hol dich hier raus" nicht in die Tat umgesetzten. Ein klarer Start-Ziel-Sieg für die Augsburger, die wie kaum sonst jemand in Deutsch-(Indie-)Pop-Land derzeit Spaß an der Musik, Ernsthaftigkeit in den Texten und Nachdrücklichkeit in der Performance verbinden. Seltsam nur, dass "Vorhang auf", doch eigentlich prädestiniert dafür, als erster Song gespielt zu werden, dieses Mal als Schlusssong (vor der Zugabe "Hommage") lief. Und nicht nur, weil Olli bei dem nun endlich bald als Single erscheinenden "Monika Tanzband" augenzwinkernd den Ostbunker mit dem Wembley Stadion verglichen hatte - hier gingen alle glücklich nach Hause. Nachdem Anajo mit den Verkäufen ihres Albums "Nah bei mir" nicht nur ihre eigenen Erwartungen, sondern auch die ihrer Plattenfirma um Längen übertroffen haben, und in Osnabrück ungefähr fünfmal so viele junge hübsche Mädels in Reihe 1 standen wie bei Samba (was nicht gegen die Münsteraner, sondern lediglich für Anajo spricht), scheint der große Durchbruch wirklich nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Zu Recht!

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Surfempfehlung:
www.samba-pop.de
www.anajo.de
Text: -Carsten Wohlfeld-
Foto: -Carsten Wohlfeld-


 
 

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