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Take Root Festival

Groningen, De Oosterpoort
04.11.2023

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Jerry Leger
Das 25. Jubiläum feierten die Fans des Take Root Festivals wie gewohnt im Multifunktionsgebäude De Oosterpoort in Groningen, wo das Festival schon lange seine angestammte Heimat hat. Die großen Namen, die in früheren Jahren gelegentlich die Headliner-Slots in Anspruch genommen hatten, suchte man in diesem Jahr zwar vergeblich - allerdings hatte das dann einen ganz angenehmen Nebeneffekt, denn die Abwesenheit von Acts, zu denen dann alle Fans gleichzeitig wollen, ermöglichte eine entspanntere Festivalplanung. Dafür gab es auf der anderen Seite eine breite Vielfalt unterschiedlichster Acts, die in verschiedensten Spielarten alle möglichen Varianten der Americana-Musik beleuchteten.
In einigen Fällen - wie z.B. bei der orthodoxen irischen Folk-Musikerin Lisa O'Neill, die ihr Material alleine mit einem Zither-Spieler bestritt, der Retro-Soul-Band Thee Sacred Souls oder im Falle des exzentrischen Troubadours Jim White, der schon Americana machte, als es dieses Genre noch gar nicht gab - und seither allen "...ana-Kategorisierungen" sowieso abgeschworen hatte, ging das Angebot weit über klassische Country-Sounds (ursprünglich die Basis des ganzen Genres) hinaus - auch wenn auf der anderen Seite Bands wie The Pink Ponies (die einen Tag vor dem Festival bei einer inoffiziellen Warm-Up-Party den Psychedeliker Garrett T. Capps unterstützt hatten) das Americana-Klischee auf sympathische Art dann wieder mit voller Inbrunst bedienten.

Der größte Vorteil des Take Root Festivals - dass nämlich an einem einzigen Tag alles an einem Ort stattfindet - ist zugleich auch der größte Nachteil; denn in dem Bemühen, eine Balance zwischen einer Entzerrung der Publikumsströme auf der einen Seite und einem breit gefächerten Angebot zu erzielen, ist es notwendig, dass die Shows in den insgesamt sechs Spielstätten in Dreiergruppen jeweils zur gleichen Zeit um 17 bzw. 18 Uhr beginnen. Es ist also nicht möglich, sich alle dieser ersten sechs Shows ganz anzuschauen - was eine genaue Festivalplanung unerlässlich macht. Für alle indes, die keinen Wert darauf legen, jede Show von Anfang bis Ende wahrnehmen zu können, ist es hingegen möglich, eine Art Venue-Hopping zu betreiben, um hier und da mal reinzuschnuppern. Allerdings mit der Einschränkung, dass die drei kleineren Spielstätten - Attic, Basement und Binnensaal - für gewöhnlich so gut frequentiert sind, dass ein Hinzustoßen während des laufenden Programmes aufgrund des großen Andrangs quasi unmöglich ist.

Am problemlosesten einzusehen ist dabei die Foyer-Bühne. Das ist eine Art Indoor-Freiluft-Bühne in der Passage, durch die die anderen Spielstätten verbunden sind und die somit im "vorbeigehen" und zusätzlich von einer Galerie betrachtet werden kann. Hier startete dann der Kanadier Jerry Leger mit seiner aus Dan Mock, Kyle Sullivan und Alan Zemaitis bestehenden Band The Situation das Programm um 16 Uhr. Aus irgendwelchen Gründen wird Leger von der Fachpresse seit der Veröffentlichung seines letzten Albums "Nothing Pressing" als neuer Heilsbringer der Americana-Songwriter-Sektion gesehen. Bei dieser Show auf der Foyer-Bühne wurde zumindest mal ansatzweise deutlich, woran das liegen könnte. Leger schreibt gefällige Männer- und Herzschmerz-Songs und zwar bislang in einem konventionellen Americana-Setting. Das tun viele andere ja auch - und auch nicht besser oder schlechter als Leger. Was den Mann dann allerdings als Performer auszeichnet, ist dieser besondere X-Faktor und sein schniekes, immer noch jugendliches Aussehen, das ihn auch für jüngere Leute interessant macht. Hinzu kommt, dass er beginnend mit dem Album "Nothing Pressing" (immerhin seinem 12. Studio-Album) daran ging, das orthodoxe Songwriter-Setting hinter sich zu lassen und insbesondere für sein neues Album "Donlands" den Produzenten Mark Howard engagierte, um ihm bei der Strukturierung seines Materials und den Arrangements - mit deutlicher Betonung der Keyboard und Pedal-Steel Elemente - unter die Arme zu begreifen und somit Neuland zu betreten. Bei der Show in Groningen fasste Leger dann alle diese Elemente in einem abwechslungsreichen Showcase zwischen Heartland-Rock, American Cosmic Music und klassischem Gitarrenpop zusammen - und schaffte es so, seinem Ruf als Americana Heilsbringer zumindest in diesem Fall gerecht zu werden.

Ein interessantes Alternativprogramm gab es währenddessen im sogenannten (gar nicht so kleinen) "Kleinen Saal". Hier stand die irische Folk-Songwriterin Lisa O'Neill alleine mit einem Zither-Spieler (genauer gesagt war das ein riesiger gehämmerter Dulcimer, den der Mann auch noch mit einer Geigen-Saite traktierte), einem Banjo, Gitarre und Shruti-Box auf der Bühne und präsentierte - nun ja - frugale, gälische Folk-Weisen in sehr reduzierten Settings - teilweise sogar a cappella. Die Sache ist dabei die, dass sich Lisa selbst gar nicht so sehr in ihrer Eigenschaft als Songwriterin präsentierte, sondern als einfühlsame Interpretin, für die so ziemlich alles Musik ist, wie sie während ihren elaborierten Ansagen erläuterte. Wenn man sich darauf einließe, so Lisa O'Neill, kann der Wind und das rascheln des Grases ebenso Musik sein wie das Zwitschern von Vögeln oder das Fließen des Wassers. Oder aber sicher auch Lisas gewöhnungsbedürftige Gesangsstimme.

Eine Künstlerin auf die sich alle Fans einigen konnten, war die US-amerikanische Songwriterin Kassi Valazza, die ihre brillante aktuelle LP mit dem sympathisch untertriebenem Titel "Kassi Valazza Knows Nothing" bei einem ihrer seltenen Auftritte auf dem europäischem Kontinent präsentierte. Leider in einer der kleineren Spielstätten - The Attic, dafür aber mit glasklarem Sound. Zusammen mit dem Gitarristen und Lapsteel-Spieler Lewi Longmire und dem Keyboarder Tobias Berblinger präsentierte Kassi ihre Cosmic American Music mit einer aufmerksamkeitsgebietenden Ernsthaftigkeit, die das Publikum auf hypnotische Weise in ihren Bann zog. Tatsächlich hätte man hier die berühmte fallende Stecknadel hören können - und das, obwohl der Sound gar nicht so sparsam und leise war, denn Lewi mit seinen Effektgeräten und Tobias mit seinen Mellotron-Sounds sorgten für eine gewisse psychedelische Aufwertung des Ganzen. Gerade der Verzicht auf Showwomanship erlaubte dabei einen ungetrübten Blick auf die Kunst Kassi Valazzas. Und in diesem Falle war der ansonsten überflüssige Vergleich aller weiblichen Songwriter, die eine Gitarre halten können mit Joni Mitchell durchaus angebracht, denn Kassis Songs leben nicht vom Country-, sondern vom Lauren Canyon-Flair.

Zeitgleich mit Kassi Valazza - dafür aber eine halbe Stunde länger - spielte Josh Ritter derweil mit seiner Royal City Band in der größten Spielstätte, dem "Großen Saal" auf. Vor einigen Jahren war Ritter bereits ein Mal als Solo-Künstler an gleicher Stelle aufgetreten - und hatte dabei wohl Blut geleckt, so dass er nun mit seiner Band erneut beim Take Root auftrat. Interessanterweise konzentrierten sich Ritter & Co. gar nicht so sehr darauf, die auf der aktuellen LP "Spectral Lines" erschaffenen innovativen Soundscapes zu emulieren, sondern begaben sich auf eine Art musikalischer Zeitreise zurück ins Jahr 2003, in dem Ritter sein Album "Hello Starling" veröffentlichte, dessen 20-jähriges Jubiläum er auf der aktuellen Tour feierte. Demzufolge präsentierte er das aktuelle Set - mit Ausnahme einiger Solo-Momente - dann auch im recht knackigen Rockmodus und erlaubte sich selbst auch mal, zur E-Gitarre zu greifen und den inneren Rockstar rauszulassen.

Kurz darauf präsentierten sich im - erneut bis zum bersten gefüllten "Kleinen Saal" - die vier Songwriter Anthony D'Amato, Don DiLego, Brian Dunne und Mike Montali, die sich für ihr Projekt Fantastic Cat zu einer Band mit vier gleichberechtigt agierenden Mitgliedern zusammen geschlossen haben. Wie oft in solchen Fällen, bedeutete das nicht unbedingt, dass die Jungs ihre Pfunde in eine gemeinsame Waagschale warfen, sondern sich bei der Präsentation des Songmaterials jeweils wechselseitig als Lead-Vokalisten betätigten und den jeweils singenden entsprechend musikalisch unterstützten. Das führte dann zu einem ausgeglichenen, aber jetzt nicht besonders aufregenden Programm, denn selbstverständlich konnten die Herren hier nicht in Extremen agieren, sondern mussten sich auf eine gängige, gleichwohl gefällige Kompromisslinie in Sachen Folk- und Country-Pop einigen.

Irgendwelche Kompromisse ist Sarah Shook schon lange nicht mehr bereit einzugehen. Schon 2018 war Sarah mit ihrer Band The Disarmers auf der Foyer-Bühne in Groningen zu Gast gewesen und hatte einen vielbejubelten Auftritt absolviert. Damals war Sarah noch in Sachen Country-Rock unterwegs, hat sich aber in der Zwischenzeit entschlossen, den Country- und Honky-Tonk-Faktor - zumindest auf der Bühne - hinter sich zu lassen und stattdessen mehr und mehr zum Rock-Sektor zu wechseln. Es gab mal den Begriff "Cowpunk" für jene Art von Rockmusik mit Country-Basis, die Sarah und ihre entwaffnenden Musiker nun auch in Groningen wieder präsentierten. Dabei gefielen insbesondere die No-Nonsense-Attitüde, mit der die Band sich präsentierte und die gutturale Inbrunst, mit der sich Sarah als Sängerin auslebt. Kurz gesagt: Das war dann sicherlich die druckvollste Show des gesamten Festivals.

Der aus Beatyville, Kentucky stammende Songwriter Ian Noe hat zwar erst zwei LPs auf dem Buckel - gilt aber bereits jetzt als Überflieger in Sachen Americana. Das hat einen einfachen Grund, denn Noe bezieht sich in seiner Kunst schlicht und ergreifend auf die großen des Genres - beispielsweise auf John Prine, mit dem er zu dessen Lebzeiten Tourte und dessen Bassist Dave Jaques sich nun in seiner Band befindet. Noe präsentierte sein Material mit einer fast schon manisch anmutenden Intensität, steil aufgerichteten Augenbrauen und einem eigenartig leeren Blick zu einem imaginären Fixpunkt rechts neben der Bühne. Nur selten ein Mal wandte er sich dem Publikum direkt zu und ließ stattdessen sein Material - zu dem auch neue, unveröffentlichte Stücke gehörten - für sich sprechen. Zu Recht und mit Fug - dann aber auch ohne großartige Überraschungen musikalischer Natur.

Ein Kontrastprogramm gab es dann im großen Saal, wo die Hermanos Gutiérrez auf der ansonsten leeren Bühne Platz genommen hatten, um ihre psychedelisch aufgebohrten Flamenco-Instrumentals auf elektrischen Gitarren zu präsentieren. Die Gebrüder Gutiérrez wuchsen zwar in der Schweiz auf, haben aber die kulturelle Verbindung über ihre ecuadorianische Mutter dazu genutzt, ihre klassische Musikausbildung auf die Latin-Aspekte ihres Tuns auszurichten. Heutzutage lassen sich die Herren von Dan Auerbach produzieren, der ihre Musik zuletzt mit Morricone-Sounds anreicherte, die es freilich in Groningen nicht zu hören gab. Ein wenig deplatziert wirkten die Brüder Alejandro und Estevan in diesem Setting aber schon.

Die Überraschung des Festivals - jedenfalls für alle Freunde erstklassigen Songwritings und einer inspirierten Live-Performance - war dann der Auftritt der jungen Newcomerin Jana Mila aus Amsterdam und ihrer Band. Eigentlich war Jana nur gebucht worden, weil die ursprünglich vorgesehenen Local Honeys es nicht nach Groningen geschafft hatten. Zum Glück - denn auf diese Weise hatte Jana die Ehre - übrigens als einziger niederländischer Act auf dem Festival - das brillante Songmaterial ihre vermutlich im nächsten Jahr erscheinenden Debüt-LP dem geneigten Publikum präsentieren zu können. Dabei ließ sie sich von drei motivierten jungen Herren an E-, Lapsteel- und Akustik-Gitarre, Harmonie-Gesang und Piano begleiten und präsentierte ihre kompositorisch eh schon attraktiven "wehmütigen Geschichten, Melodien und getarnten Geständnisse" in einem beseelten, lebendigen Live-Setting - zwar ohne Rhythmusgruppe dafür aber mit vielen, mitreißenden Jam-Sessions. Bislang hat Jana nur wenige Songs veröffentlicht - darunter ihre im Alter von 16 Jahren geschriebene Debüt-Single "When Times Get Rough" - aber die Show in Groningen machte deutlich, dass da noch einiges zu erwarten ist. In der Art guter Songwriterinnen richtet Jana dabei den Blick über den Tellerrand des persönlichen Erlebens hinaus und schreibt etwa mit Songs wie der Moritat über die von Zuhause weggelaufenen "Rosie" bereits jetzt Songs mit universellem Appeal im Stil der großen, klassischen Vorbilder. Spannend an diesem Set war der Umstand, dass sich Jana Mila offensichtlich auf kein bestimmtes Genre festnageln lassen möchte, sondern in Sachen Country-, Folk-, Rock- und Cosmic American Musik ziemlich souverän zwischen den verschiedenen Facetten hin und her manövriert - und diese bei dieser Show dank ihres Gitarristen sogar noch psychedelisch aufbohren ließ. Dass sie das Material für ihre LP nun zudem in Nashville einspielt, zeugt davon, dass es Jana Mila ernst meint mit der Americana Musik. Keine Frage: Wer bereits in einem so frühen Stadium über ein solches songwriterisches und performerisches Potential verfügt wie Jana Mila, braucht sich über seine musikalische Zukunft sicherlich keine Sorgen zu machen. A Star is born kann man da nur sagen!

Im wieder übervollen kleinen Saal gab derweil der Blues-Recke Robert Finley einen gefeierten Einstand als Soul-Man. Finley kommt mit der Nonchalance eines gediegenen Blues-Grandseigneurs der alten Schule daher, der zeitlebens nichts anderes gemacht hat, als den Gospel according to himself zu predigen. Nichts könnte ferner von der ernüchternden Wahrheit sein: Sein Debüt-Album veröffentlichte der zu dieser Zeit bereits stark sehbehinderte Songwriter 2017 im zarten Alter von 62 Lenzen, nachdem er zuvor lediglich als Gelegenheits-Session- und Straßenmusiker musiziert hatte und seinen Lebensunterhalt weitestgehend als Zimmermann bestritten hatte (wie so viele seiner Kollegen auch, nur eben hauptberuflich). Was Finleys Debüt "Age Don't Mean A Thing" und auch das vor kurzem erschienene, von Dan Auerbach produzierte zweite Werk "Goin' Platinum" auszeichnete, ist der Umstand, dass Finley den Blues nur als Basis hernimmt und seine Sogs mit jeder Menge Soul- und Gospel-Power verquickt. Das kommt ihm auf der Bühne nun zu Pass, wo er sich als gut gelaunter, volksnaher Schwadroneur und Showman präsentierte, der seine Songs mit selbstironischen Lebensweisheiten wie "was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen" würzt. Nach der Show stand Finley dann mit einem eigenen Merch-Stand den Fans weiterhin mit Rat und Tat zur Verfügung.

Im großen Saal tobte sich derweil die neuseeländische Glam-Rockabilly-Queen Tami Neilson aus. Die hyperaktive Performerin präsentierte sich dabei mit ihrer Band als eine Mischung aus überdrehter Showqueen, ernsthaft hinlangender Rockerin und natürlich dem Retro-Chic verfallene Rockabilly-Punkerin. "Ich bin extra für diese Show aus Neuseeland angereist und fliege gleich danach auch wieder zurück", erklärte sie dem Publikum, "also bin ich insgesamt länger in der Luft als in Europa." Natürlich ließ sich auch Tami Neilson nach der Show nicht lange Bitte, mit den Fans anzubandeln. Irgendwo musste die überschüssige Energie und die ansteckend gute Laune der Künstlerin ja schließlich hin.

Im Wesentlichen galt das auch für die abschließende Show der Old 97's aus Dallas im Foyer - nur dass die inzwischen zur Tanz- und Party-Truppe mutierten, irgendwie überhaupt nicht älter gewordenen Alt-County-Veteranen um den agilen Frontmann und Songwriter Rhett Miller es dabei beließen, ihre ansteckend gut gelaunten Gassenhauer auf der Bühne zu präsentieren. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Alkohol-Pegel vor der Bühne seinen Sättigungszenit bereits überschritten, so dass das Publikum - allen voran eine beachtliche Gruppierung von Hardcore-Fans, die jede Textzeile mittanzen konnten - die Old 97's feierten, als gäbe es kein morgen mehr.

Etwas ernsthafter ging es zu bei der letzten Show im vollkommen überfüllten "Binnenzaal" wo der Südstaaten-Songrwiter Dylan LeBlanc die Songs seines aktuellen Albums "Coyote" im erstaunlich kompromisslosen Rocksound präsentierte und dabei den Country-Sensibilitäten seiner ersten Scheiben adieu sagte. Das tat er mit einer gewissen Portion sendungsbewusster Rockstar-Attitüde, mit Sonnenbrille, Dr. John-Hut und klassischer Neil Young Kompressor-Gitarren-Sounds. Die Idee, das Festival in den verschiedenen Spielstätten mit Big-Bang-Konzerten dieser Art ausklingen zu lassen, setzte sich auch hier durch.

Weniger erfolgreich in dieser Richtung waren Thee Sacred Souls aus San Diego. Das Trio um den Sänger Josh Lane (und einige Gastmusiker und zwei Backing-Sängerinnen) hatte Mühe, mit seinem Mix aus Gospel-, Memphis- und City-Soul und Retro-R'n'B dem Publikum zu verdeutlichen, weswegen ihre Musik eigentlich dringlich und notwendig sein sollte. Kenner des Ensembles waren sich einig, dass da - im Vergleich zu dem selbst betitelten Debüt-Album - auf der Bühne "etwas fehlte". Wohlgemerkt nicht in der Hinsicht, dass es dem Ensemble an handwerklichen Fähigkeiten ermangelte, sondern in jener, dass das Ganze erstaunlich wenig mitreißend und zwingend präsentiert wurde.
Fazit: Das Take Root Festival 2023 erwies sich - trotz des Fehlens wirklich großer Namen - insbesondere mit Bezug auf das ansonsten breit gefächerte Angebot und die im Vergleich zu der überlaufenen Veranstaltung aus dem letzten Jahr vergleichsweise entspannten Grundstimmung - als dann doch wieder genau richtig austariert. Die Veranstalter wissen schon, was sie da tun und haben ein geschicktes Händchen darin, Altes und Neues, Bekanntes und Unbekanntes, Lautes und Leises und vor allen Dingen alle Spielarten der Americana und sogar noch mehr, miteinander auszubalancieren. Weniger gut sind sie allerdings darin, die Website zu aktualisieren: Das nächste Take Root Festival findet dann nämlich am 02.11.24 statt.

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Surfempfehlung:
www.spotgroningen.nl/events/takeroot/
www.facebook.com/TakeRootFestival
www.instagram.com/takerootfestival
Text: -Ullrich Maurer-
Foto: -Ullrich Maurer-

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