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Konzert-Bericht
 
Lieber zusammen, Chéri!

Fee.
Marla

Köln, Die Wohngemeinschaft
15.03.2024

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Fee.
Gemeinschaft verbindet. Denn es war bei einer Veranstaltung der Konzertreihe Lagerfeuer Deluxe im damaligen Studio 672 in Köln, bei der sich die beiden Songwriterinnen Fee. und Marla im Mai 2017 erstmalig kennen lernten. Damals standen beide noch am Anfang ihrer Karriere. Fee. hatte gerade ihre Debüt-EP "Lieber liegen" und Marla ihre bislang einzige Solo-LP "Madawaska Valley" aufgelegt. Seither ist viel passiert. Felicitas "Fee." Mietz veröffentlichte seither zwei Studio-Alben, ein Live-Album mit der HR-Bigband, ein paar Singles, nahm sich im Rahmen einer Babypause eine Auszeit und legte vor kurzem ihre brillante EP "Zwei Jahre" vor, mit der sie sich musikalisch von einer ganz neuen Seite zeigte und die nun auch als Anlass für die aktuelle "Comeback-Tour" hergenommen wurde. Marlene "Marla" Winkler hingegen ging eine Beziehung mit David Celia, dem Produzenten ihres Albums ein, lebte teilweise dann auch in dessen kanadischer Heimat und veröffentlichte zusammen mit David die beiden Alben "Daydreamers" und "Indistant Chatter" mit gemeinsam geschriebenen und eingespielten Songs. Inzwischen haben sich Marla und David Celia wieder getrennt und Marla spielt mit dem Gedanken, ihre Musikkarriere nach einem kurzen Zwischenspiel mit einem unerfüllten Dayjob mit einem neuen Solo-Album wieder aufzunehmen. Will meinen: Zeit, endlich ein Mal gemeinsam auf Tour zu gehen.
Die Show in der Kölner Wohngemeinschaft - wo sowohl Fee. als auch Marla zwischenzeitlich auch bereits unabhängig voneinander aufgespielt hatten - unterteilte sich dann in dreieinhalb Parts: Zunächst eröffnete Marla mit einer Sammlung alter und neuer Songs wie z.B. "On My Mind", dann ging es nahtlos weiter mit einer Special-Performance von Fee. und ihrem Pianisten Aaron, bei der das Duo die Songs der mit dem Komponisten Ralf Hildenbeutel geschriebenen Songs der EP "Zwei Jahre" im klassischen Kunstlied-Modus vortrugen - wobei die Songs durch Geschichten der Autorin Dana Buchzik ergänzt und miteinander verbunden wurden, die Fee. aus dem Auditorium vortrug, während dabei Illustrationen der Malerin Paula Klee, die sich ebenfalls auf die neuen Songs bezogen, auf die Bühne projiziert wurden. Danach gab es eine kleine "Umbaupause", im Laufe derer das Publikum aufgerufen wurde, Titelvorschläge in einer Wunschbox einzuwerfen, die Fee. dann im Folgenden in einer Solo-Show im Stile eines Wohnzimmerkonzertes spielen wollte. Gegen Ende kamen Aaron und Marla noch einmal hinzu, um gemeinsam das Finale zu gestalten.

Natürlich konnte es bei einer solchen Show dann keine sensationellen musikalischen Überraschungen geben - das wurde jedoch mehr als wettgemacht durch die charmante familiäre Atmosphäre, bei der beide Protagonistinnen mit dem Publikum parlierten, als bestünde dieses ausschließlich aus alten Freunden. Vermutlich war das dann ja auch so. Beide Künstlerinnen gingen dabei auch auf ihre persönliche Historie ein und erzählten von ihrer Herkunft und teilweise auch von den Geschichten um die Songs. Marla erzählte etwa von ihrer Fernbeziehung mit David Celia und erklärte, dass sie früher mit diesem ihre Songs zusammen geschrieben habe und heute - nach der Trennung - dann eben halt ganz pragmatisch Songs über diesen schreibe. Fee. hingegen berichtete davon, wie die letzten zwei Jahre - von denen die aktuelle EP ja handelt - sie als Person verändert haben und wie sich ihre älteren Songs von den neuen unterscheiden, da sie ja nun als Mutter eine ganz neue Weltsicht habe und es sich nicht mehr leisten könne, sich wie früher der Prokrastination hinzugeben.
Wie gesagt gab es da musikalisch nicht allzuviel zu berichten. Indem Marlas neue Songs sich noch im Entwicklungsstadium befinden und Fee. sich erst noch daran gewöhnen muss, dass sie ihre Songs im Gegensatz zu früher (wo sie ständig live gespielt habe), erst mal üben haben müsse, gab es da gewiss keine definitiven Versionen des jeweiligen Materials zu hören. Beide Künstlerinnen indes legten großen Wert darauf, das Publikum als Chor zum Mitmachen zu bewegen - und schienen beide dann auch angetan vom Ergebnis. Logischerweise lief die ganze Veranstaltung auf einer balladeskeren Ebene ab - zum einen, weil sowohl Fee. wie auch Marla solo auftraten und dann auch deswegen, weil beide kaum echte Rausschmeißer im Angebot haben. Fee. etwa konnte den Publikumswunsch - ihren einzigen Rocksong "Beweg Dein Arsch" - schon alleine deswegen nicht spielen, weil sie ihn nicht geübt hatte und die Rausschmeißer von Marla sind halt keine, weil sie sich (wie David Celia auch) im Prinzip dem klassischen, linearen Backbeat eh verschließt und lieber mit Swing oder Blues-Metren hantiert. Immerhin beendeten dann alle zusammen mit Fee.s munteren Up-Tempo-Song "Cheri" das Konzert mithilfe des Publikums dann doch noch mit einer Art Party-Note. Letztlich war das dann ein sehr schöner, heimeliger Konzertabend - ganz im Stile eines Wohnzimmerkonzertes eben.

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Text: -Ullrich Maurer-
Foto: -Ullrich Maurer-


 
 

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