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KEVIN COYNE
03.12.2004

Kevin Coyne Gestern verstarb im Alter von 60 Jahren völlig unerwartet der schrullige Musiker, Maler und Schriftsteller Kevin Coyne in seiner langjährigen Heimatstadt Nürnberg. Coyne, der seit 1985 dort lebte, "hinterlässt" ein Vermächtnis von ca. 40 Tonträgern, die er im Laufe von über 30 Jahren einspielte, unzählige Bilder in seinem eigenartigen, expressiven Comic-Stil und diverse Bücher (z.B. "Elvis & Ich"). Bis zu seinem Tode tourte er unablässig und arbeitete auch gerade an einem Re-Release des 1985 aufgenommenen Live-Albums "Live Rough & More". Musikalisch war Coyne immer ein unbequemer Geist, der sich nie um Schönklang oder Perfektion bemühte und als vehementer und konsequenter Independent Künstler manch andere inspirierte und ermutigte. Angeblich soll der Brite das Angebot abgelehnt haben, bei den Doors als Nachfolger von Jim Morrison einzusteigen. Doch Coyne zog seine eigene Weltsicht vor und machte lieber verschrobene, schräge Folk-Rock-Blues-Songs. Dabei tat er sich häufiger mit Gleichgesinnten zusammen, wie z.B. mit Brendan Croker, Dagmar Krause oder Andy Summers - um nur einige zu nennen. Dass Coyne trotzdem selbst unter weltoffenen Musikinteressierten nahezu unbekannt geblieben ist, liegt daran, dass seine Musik immer auch bewusst sperrig, ja unkonsumierbar angelegt war. Ihn deswegen geringzuschätzen, hieße ihn zu verkennen, denn Anarchisten wie Kevin Coyne gibt es einfach zu wenige. Der Weg war bei Coyne immer auch ein Teil des Ziels. Mit Kevin Coyne verliert die Welt wieder mal einen zwar unbequemen, aber auch wichtigen Querdenker.


Surfempfehlung:
www.kevincoyne.de

 
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