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SPITTING OFF TALL BUILDINGS
11.05.2007

Spitting Off Tall Buildings Aus und vorbei! Das diese Woche erscheinende zweite Album unserer Berliner Lieblinge Spitting Off Tall Buildings ist zugleich auch ihr letztes. Doch "Good Night And Good Luck", aufgenommen vom Großmeister der ungefilterten Klänge, Steve Albini himself, ist ein großer Wurf geworden! Zugegeben, wir mochten schon die erste EP und das Debütalbum der fünf Berliner, aber diese neue Platte, die hat es wirklich in sich! Sängerin Jana schreit weniger und bringt – je nach Sichtweise: trotzdem oder deshalb – gesanglich viel mehr Emotionen rüber, und auch die vier Musiker hinter ihr spielen (noch) mehr als zuvor mit Licht und Schatten, Laut und Leise.

In Bälde gibt es an dieser Stelle ein ausführliches Interview mit der Band, vorab beantworteten Gitarrist Paule und Bassist Andre schon einmal einige Fragen für uns.

GL.de: Viele Bands träumen davon, im Electrical Audio Studio mit Albini aufzunehmen. Kaum einer schafft es. Wie genau habt ihr aus dem Traum Realität werden lassen?

Andre: Nach welchen Kriterien er sich die Bands aussucht, die er aufnimmt, haben wir in der Zeit auch nicht rausbekommen. Es war für uns auch ein
Rätsel. Nur einmal haben wir mitbekommen, wie er eine Band abgelehnt hat, weil er sie offensichtlich Scheiße fand und sie dazu noch bei einer großen Plattenfirma unter Vertrag war.

GL.de: Auf der neuen Platte geht es viel um verpasste Chancen, enttäuschte Hoffnungen etc. Was war denn – abgesehen von der Zusammenarbeit mit Albini – rückblickend für euch das Positivste an der Zeit mit der Band?

Paule: Oh, da gab es unglaublich viel. Wir sind wirklich weit rumgekommen und haben vom kleinsten Juze bis zur großen Festivalbühne alles gespielt und dabei so viele nette coole Menschen kennengelernt, die wir sonst nie getroffen hätten. Ich glaube, die Anekdoten von den Jahren on the road werden unsere Enkel noch erzählt bekommen. Wir hören ja auch nicht als verbitterte alte Säcke auf. Wir sind immer noch gut befreundet und machen in unterschiedlichen Konstellationen bestimmt auch weiter zusammen Musik. Ein bisschen Wehmut ist immer dabei, aber wir sind auch sehr gespannt, was die Zukunft bringt.

GL.de: Betreibt ihr Ursachenforschung? Wüsstet ihr nun, was ihr anders hättet machen müssen, damit es anders gelaufen wäre?

Paule: Ich glaube, wir pusten jetzt alle mal durch, und sicher machen wir uns alle Gedanken, aber die Pause tut uns allen gut, und in ein paar Monaten wird einem vielleicht alles ein bisschen bewusster.

Andre: Das ist schwierig mit der Ursachenforschung. Wir waren als Band zu
fünft. Fünf völlig unterschiedliche Charaktere. Wir haben erreicht, was wir erreicht haben und das haben wir geschafft, weil wir sind wie wir sind und aus dem selben Grund haben wir uns auch aufgelöst. Menschen ändern sich meiner Meinung nach nie, sie lernen maximal mal was dazu. Falls wir etwas daraus gelernt haben, werden im besten Fall die Projekte, die wir in der Zukunft angehen, von diesen Erfahrungen profitieren.

GL.de: Ihr spielt im Herbst noch Abschiedskonzerte. Ist das einfacher, weil ihr den Leuten vor der Bühne nichts mehr beweisen müsst?

Paule: Ja, alles ist gerade ziemlich relaxt. Natürlich wollen wir, dass die Platte gehört wird, und auch für unser kleines Label ist jede verkaufte Platte wichtig, aber selbst wenn wir nur 10 Stück verkaufen, bricht für keinen eine Welt zusammen.

Andre: Ich hatte eigentlich nie das Gefühl, irgendjemanden etwas beweisen zu müssen. Wir hatten immer Spaß auf der Bühne und das wird sich mit Sicherheit auch nicht ändern, weil es unsere letzten Konzerte sind.

Gl.de: Die größte Niederlage der Spits?

Paule: Na ja, ich persönlich finde, man kann viel mehr erreichen – in jeder Beziehung, kommerziell, künstlerisch – allerdings nur, wenn ALLE an einem Strang ziehen und die gleiche "Vision" haben. Man sieht das ja sehr schön z.B. an den Beatsteaks. Sicher keine Genies, aber mit einer Energie, Ausdauer und Begeisterung über so lange Zeit am Werk, dass sich da viele Dinge entwickelt haben, die man ihnen früher vielleicht gar nicht zugetraut hätte. Das ist meiner Meinung nach ein wichtiger Schlüssel zum "Erfolg", aber ich bin eigentlich ziemlich glücklich mit den Dingen, die wir erreicht haben und auch wie wir sie erreicht haben. Da ist eigentlich nix, wofür wir uns schämen müssten!

Gl.de: Noch irgendwelche berühmte letzte Worte (selten war die Frage so treffend wie hier!)?

Paule: Mark Hollis: Life's What You Make It!


 
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