Ohbijou heißt wohl soviel wie "Oh, Schatzi!" Es ist aber vor allen Dingen der Name des ambitionierten Bandprojektes von Casey Mecija aus Toronto, die mit ihrer jüngeren Schwester Kasey und fünf weiteren gleichgesinnten Musikanten ein recht eigenständiges Indie-Folkpop-Kleinorchester losgetreten hat. Mit der reichhaltigen Orchestrierung, die 14 Hände und ein Sammelsurium organischer Instrumente zustande bringen, unterlegt, lässt Casey auf dieser Songsammlung ihrer ätherischen Mädchenstimme und ihren Gedanken freien Lauf. Herausgekommen ist eine sympathisch bodenständige und trotz aller Zutaten zurückhaltend und mit Übersicht inszenierten, zeitgemäßen Dreampop-Scheibe, bei der Klang und Atmosphäre mindestens genauso wichtig sind wie der Song und die Melodie. Vielleicht ist das auch der Grund, warum Ohbijou jetzt nicht klingen, wie eine bestimmte Band oder nach einer bestimmten Stilrichtung. Dennoch ist es nicht schwierig, das Ganze nachzuvollziehen: Man muss sich als Zuhörer eigentlich nur zurücklehnen und sich treiben lassen. Den Rest richten Ohbijou dann schon.