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10.07.2009
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Hella Donna - Different Faces

Hella Donna - Different Faces
Monopol/DA Music
Format: CD

Amerikanische Musiker finden den Krautrock ja immer deshalb so sympathisch, weil die betreffenden Musiker so gerade eben nicht zu 100% begriffen haben, worum es geht. In diesem Sinne sind Hella Donna aus Plauen eine typische Krautrock-Band - auch wenn sie sich musikalisch im Bereich Hardrock-Pop positionieren (möchten). Das zweite Album der Band um Frontfrau Cindy Leissner wirkt wie eine unfreiwillige Parodie auf ein "richtiges" Album. Es gibt unglaublich schlechte Songs, die wirklich jedwedes kompositorische Klischee bedienen und die mit Texten versehen sind, die klingen, als habe man versucht Xavier Naidoo-Schüttelreime mit einem Babelfish-Programm ins Englische zu übersetzen. Dass man eine Band nicht ohne Not Hella Donna nennen darf, versteht sich dann schon fast von selbst. Wie so oft in unseren Landen ist das Ganze technisch dann recht ansprechend umgesetzt, klingt nicht wirklich schlecht und bietet produktionstechnisch keinen Anlass zur Klage. Der Gesang von Cindy Leissner ist - abgesehen vom teutonischen Zungenschlag - zumindest akzeptabel. An wen sich das alles richtet, ist nicht so recht klar. Die Band ist dem Teenie-Alter bereits entwachsen und Altersgenossen werden sich kaum für ein Produkt wie dieses begeistern können. Was der Band, die sich besonders dadurch auszeichnet, von zwei "Trendmarken" bis aufs Cover hin gesponsert zu werden, offensichtlich fehlt, ist jemand, der ihnen mal sagt, wo der Haken schief hängt und nicht etwa, wie toll sie doch alles machen.


-Ullrich Maurer-


 

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