Von Georgia bis London ist es gar nicht so weit, wenn man über Texas reist. So sieht es jedenfalls Gitarren-Virtuose Brooks Williams, der sich in London heimisch fühlt, seit er dort nach einem Konzert Leute auf der Straße seine Songs singen hörte. Auf seinem neuen Album gibt es quasi eine Hommage an diese zweite Heimat - einfach indem Brooks das neue Material ebendort einspielte. Musikalisch bedeutet das natürlich keine Kehrtwendung. Es gibt relaxten Mississippi Blues und -Folk. Wes Geistes Kind Brooks ist, zeigt, dass er Mississippi John Hurt covert: Den Mann kann so schnell nichts aus der Ruhe bringen und die heitere Gelassenheit des sanftmütigen Blues-Urvaters findet sich auch in Williams Oeuvre. Da gibt es keinerlei Aggressivität, kein Lamentieren und keine Depression. Brooks Songs gehen locker von der Hand und sitzen auf Anhieb. Wenn es denn mal darum geht, zu experimentieren, dann sind das Sachen wie eine Blues-Interpretation von des Traditionals "Amazing Grace" - was ja nicht besonders bilderstürzlerisch ist. Ansonsten gibt es relaxten, altmodischen und betont sonnigen Akustik-Blues - souverän dargeboten und mit reichlich Slide-Dobro. Punkt.