Um ein Haar hätte es diese, zweite Scheibe der Hank Williams-Enkelin Holly nicht gegeben: Hätte sie nicht - einer Eingebung folgend - den Rat ihrer Schwester befolgt und eine Meile vor dem schweren Verkehrsunfall, der 2006 ihre gerade beginnende Karriere unterbrach, den Sicherheitsgurt angelegt, dann hätte sie das Ganze wahrscheinlich nicht überlebt. Somit ist es verständlich, dass es fast drei Jahre benötigte, das neue Album fertigzustellen (nun ja: zwischenzeitlich gründete sie noch eine Designer-Modemarke). Die Scheibe setzt da an, wo ihr Debüt, "The Ones We Never Knew", aufhörte. Es gibt Country-Rock mit einer gehörigen Prise Nashville (sie stammt daher), aber auch genügend Einflüsse von außerhalb des Genres - von der Piano-Ballade bis zur Rocknummer - die sie durchaus in die Nähe von Künstlerinnen wie Trisha Yearwood oder Lucinda Williams stellt. Hinzu kommt eine klare, ausdrucksstarke Gesangsstimme und eine Vorliebe für eher düstere Themen, die sie zweifelsohne von ihrem Opa (dem sie hier auch wieder eine kleine Hommage angedeihen lässt) geerbt hat.