Das, was dem dänischen Trio Mew offensichtlich fehlt, ist ein Rhythmusberater. Seit Architecture In Helsikini hat es keine Band mehr gegeben, bei der dermaßen viele komplexe, verhakte, gegenläufige (ja sogar rückwärts laufende) vor allen Dingen aber gegen den Strich gebürstete Rhythmen übereinander stolpern, gebrochen werden, einfach aufhören oder durch minutenlange Pausen konterkariert werden. Sicher, Mew haben den Anspruch, anspruchsvoll zu sein (sic!), aber das Ergebnis ist dann nahezu unhörbar - bei aller Liebe und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Sache in den besten, poppigen Momenten (und nicht zuletzt der sirenenhaften Stimme des Frontmannes Jonas Bjerre wegen) eine gewisse hymnische Grandezza entwickelt. Es ist ja nicht grundsätzlich verwerflich, wenn man als Künstler bemüht ist, ausgetretene Pfade zu verlassen und die Musik nach eigenen Bedingungen und Regeln neu zusammensetzt. Nur müssen diese dann auch irgendwie nachvollziehbar sein - und das ist bei Mew schlicht und ergreifend nur in Momenten der Fall. Ansonsten wirkt die Sache eher planlos als inspiriert.