In Wien hängt der Himmel voller Geigen. Genauer gesagt: Auf dem dritten Album der Österreicher rundet das Streicher-Trio Neuschnee das Klangbild nach oben und unten ab. Der Titel des Albums steht dabei für die Philosophie, nach der das neue Material durch harte Arbeit ("Heavy Gold") entstand und vor großen Gesten ("Stereo Chorus") nicht zurück schreckt. Was das gemischtgeschlechtliche Quartett dann auf die Beine stellt, ist teilweise beatlesquer Gitarrenpop mit erkennbaren Melodien, knackigen Hooklines und angesetzten Harmoniegesängen (die allerdings etwas hinter dem Anspruch hinterhermäandern). Trotz der sicher vorhandenen Versuchung wurden die Streicher übrigens nicht dazu verwendet, alles üppig zuzukleistern, sondern dazu, eher unterschwellig bestimmte Passagen und Melodien zu betonen. Als Ausgleich für diese "Unterforderung" dürfen die die Streicher das Album aber kammermusikalisch eröffnen, bis das Thema dann von der Band übernommen und variiert wird. In vielerlei Hinsicht ist dieses also ein klassisches, liebenswert altmodisches und organisches Gitarrenalbum in der Manier der großen Altvorderen und dem Geist der Jugend. Kann man durchaus machen.