Etna sind die Sieder des Wettbewerbes "Jugend jazzt" - ein Titel, der zumindest Hoffnung verspricht, dass es hier mal nicht um einen konservatorischen Ansatz gehen möge. Und in der Tat outet sich das Quartett als relativ unbefangen: Gitarrist Vlado Grizelj spielt recht greifbar und rockig, die Rhythmusgruppe agiert ziemlich freistilig (wobei unklar ist, warum live ein anderer Drummer spielt als im Studio) und mit Pianistin / Vokalistin Andrea Hermenau haben Etna sogar ein Überraschungselement im Angebot. Dass die Scheibe sich letztlich dann aber doch eher in konventionellem Gefrickel verliert, liegt daran, dass auf die o.a. Pluspunkte zu wenig gesetzt wird. Dass Jazzer selbstverliebt daddeln können, weiß man schließlich - aber wenn sich dann mal eine Struktur anbahnt, der sich alle verpflichtet fühlen und wenn Melodie und Harmonie wichtiger werden, als möglichst vertrackte Griffolgen und atemberaubende Kapriolen, dann heben sich Etna deutlich vom üblichen Genre-Brei ab und zeigen, wohin die Reise gehen könnte (Songwriting und Weltmusik nämlich). Aber wie gesagt: Das wird nicht ausgereizt, sondern als Oddity in der allgemeinen Gemengelage stehen gelassen.