Die ersten Töne des neuen Albums des großen Asketen Eitzel verheißen nichts Gutes. Doch zum Glück ist das einleitende, elektronische Instrumental nur ein solches. Danach gibt es eher Eitzel-typisches - also verstiegene, spirituelle Songgebilde mit rätselhaften Texten und den resigniertesten Vocals diesseits des Rubikon - aber: Eitzel setzt hier ganz auf Transparenz und Reduktion und arbeitet mit einer akustischen Gitarre und atmosphärischen Electronics. Dass sich dabei durch Eitzels Art, unbequeme Harmonien gegeneinander auszuspielen, auch schnell ein Gefühl der Kühle, Distanz und Sterilität einschleicht, ist dabei fast schon "vorprogrammiert". Doch das gehört zum Konzept: Eitzel will ja auch irgendwo nicht pflegeleicht rüberkommen. Dieses anspruchsvolle Sounddesign muss sich der Zuhörer dann durch angestrengtes Zuhören selbst erarbeiten. Eitzel bleibt sich als knorriger, musikalischer Eremit also durchaus treu.