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20.11.2009
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Robbie Williams - Reality Killed The Video Star

Robbie Williams - Reality Killed The Video Star
Chrysalis/EMI
Format: CD

Das, was Robbie Williams oft gerne vorgeworfen wird - dass er sich nämlich für seine Songs Elemente raussucht, die für jeden etwas bieten und diese dann geschickt zusammenfriemelt -, ist natürlich auch auf diesem neuen Werk anzumerken. Nur macht der Meister das mittlerweile dermaßen gut, dass es da kaum noch etwas auszusetzen gibt. Der Mann interpretiert Songs, die man schon beim ersten Hören gut zu kennen glaubt - ohne dass der Eindruck entsteht, da kopiere jemand etwas. Das muss man erst mal hinbekommen! Und da er das Ganze mit einer gewissen Selbstironie betreibt und stets so dick aufträgt, dass die Sache schon offensichtlich ist (etwa wenn er die Beatles, die Stones, die selige Disco-Zeit oder Barry Manilow zitiert), ist das alles auch ganz großes Theater und immens unterhaltsam. Schade nur, dass die Tracks (insbesondere die besagten Disco-Nummern) nicht immer zu einem versöhnlichen Abschluss finden, sondern - besonders im letzten Drittel der Scheibe - eher ziellos dahinmäandern. Das schmälert das positive Gesamtbild etwas.

Unter dem Strich ist Robbie aber einer der kurzweiligsten Entertainer, die das UK derzeit zu bieten hat. Und ein humorvoller und pfiffiger dazu: Robbies Lyrics etwa gehen weit über das hinaus, was gemeinsam bei dieser Art von Musik als nötig empfunden wird. Dass der Mann mit seinem dezidiert britischen Ansatz auch mit diesem Album in den USA nicht landen können wird, stört ihn ja nach eigener Aussage nicht. Uns braucht das schon gar nicht zu stören, denn wenn die ganze Sache auch noch für den US-Markt angepasst würde, bliebe nicht mehr viel Charmantes übrig.



-Ullrich Maurer-


 

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