Als musikalisches Versuchskaninchen hat sich Meister Tricky ja nun wahrlich schon oft genug selbst betätigt. Mit dieser Scheibe schlägt er ein neues Kapitel in Sachen "Geht da noch was?" auf. Die South Rakkas Crew kommt aus Kanada, hat aber jamaikanische Wurzeln. Das erklärt, dass hier HipHop, Pop und Reggae eine fruchtbare Ehe eingehen und dass es einen Dub (und nicht etwa einen Remix) auf der Scheibe gibt. Tricky selbst steuert hier ein paar seiner subtil unter die Haut gehenden Trademark-Flüster-Vocals bei und überlässt ansonsten seinen Kumpanen das Feld. Das Ergebnis ist eine mächtig wummernde Crossover-Dancefloor-Scheibe mit einigen schönen Pop-Momenten, die zwar letztlich auch nichts neu definiert, aber in der Zusammenstellung der Elemente schon ganz schön in Ordnung geht. Das Ganze ist weniger düster und urban als des Meisters eigene Elaborate - aber vielleicht hat ihn ja gerade das an der Zusammenarbeit gereizt. Das Experiment darf - auch in Bezug auf den praktischen Gebrauchswert - als durchaus gelungen eingestuft werden.