Im Prinzip macht Davy Knowles richtig schön altmodischen Blues-infizierten Americana-Roots-Rock - und zwar so, wie jemand, der das schon seit 30 Jahren tut. Das erstaunliche ist dann eher, dass es sich hierbei um einen Engländer handelt, der gerade mal 22 Jahre alt ist. Dennoch: Mit diesem Songmaterial, der technischen Versiertheit, der Verve und dem Herzblut, mit der der junge Mann zur Sache geht und nicht zuletzt aufgrund des sicheren Instinkts für Stimmungen, Feelings und Nuancen braucht sich Knowles keineswegs hinter den Altvorderen zu verstecken. Ganz im Gegenteil: Mit großer Ernsthaftigkeit und ohne das oft in diesem Genre anzutreffende sklavische Kleben am Genre, entdeckt Knowles hier die ganze Musikgeschichte der elektrisch verstärkten Gitarrenmusik für sich selbst. Müßig zu erwähnen, dass hier auch keine gelangweilte Routine zu beobachten ist, sondern vielmehr sogar eine Art Sendungsbewusstsein, mittels dessen Knowles für frischen Wind in dem eher ausgelutschten Genre sorgt. Unterstützt von coolen Routiniers (die Band von Jackson Browne, Peter Frampton, Benmont Tench und Duettpartnerin Jonatha Brooke) schuf Knowles hier ein Album, das die Messlatte für diese Art von Musik mal wieder nach oben verschiebt.