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29.01.2010
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Oberpichler - Januar

Oberpichler - Januar
Fuego
Format: CD

Wenn man schon Zepp Oberpichler heißt, dann bleibt namenstechnisch eigentlich nur noch die Flucht nach vorn. Auch, wenn es - wie in diesem Fall - keineswegs um Blasmusik aus dem Musikantenstadl geht, sondern um bemerkenswert humorvollen, zuweilen betont persönlichen und gelegentlich fast dadaistischen Indie Pop-Folk geht. Bewaffnet nur mit einer akustischen Gitarre und einer aufs notwendigsten reduzierten Band arbeitet sich Zepp hier durch eine Sammlung von autobiographisch gefärbten Songs, die vor allen Dingen glaubwürdig sind. Damit ist das Pfund schon mal erwuchert! Wes Geistes Kind der Mann ist, zeigt eine Hommage an Erich Kästner. An dessen Wortwitz kommt Zepp, aufgrund einiger doch sehr zungenbrechender Momente, zwar nicht ganz heran - es geht aber schon in die Richtung. Er hat da zweifelsohne eine Art von ans absurde grenzende Schnabelwuchs-Gebrauchslyrik entwickelt, die in den besten Momenten durchaus als poetisch bezeichnet werden darf (in den nicht so gelungenen allerdings auch recht hakelig erscheint). Sei's drum: Besser etwas gewagt, um eine eigene Note ins Spiel zu bringen als eben nicht. Bloße Schenkelklopf-Texte gibt's schließlich zur Genüge. Das würde alles nix nützen, wenn Zepp nicht auch als Songwriter reüssieren würde - und das tut er ganz betont. Ohne sich allzu sehr um Vorbilder (gleich ob angelsächischer oder teutonischer Natur) zu scheren, findet er zu einer eigenen musikalischen Sprache, die zwar durchaus verständlich erscheint, aber niemals ins Kopistentum abgleitet. Insgesamt ist Zepp dies eine erfrischend andere Abart des Typus "Deutscher Songwriter".


-Ullrich Maurer-



Surfempfehlung:
www.oberpichler.de
 

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