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29.01.2010
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The Jeffrey Lee Pierce Sessions Project - We Are Only Riders

The Jeffrey Lee Pierce Sessions Project - We Are Only Riders
Glitterhouse/Indigo
Format: CD

Das ist jetzt ausnahmsweise mal kein Aprilscherz: Hier hat wirklich jemand (Tony Chmelik alias Cypress Grove) Tapes einer verstorbenen Legende auf dem Speicher gefunden und Mark Lanegan macht tatsächlich mit und die Scheibe erscheint auch wirklich. Nur geht es nicht um Kurt Cobain, sondern Jeffrey Lee Pierce. Namentlich wurden von den Sessions, die Pierce zusammen mit Cypress Grove absolvierte drei Songrudimente als Basis neuer Songs ausgearbeitet, die dann auch gleich drei Mal von drei unterschiedlichen Interpreten intoniert wurden. Damit nicht genug: Ausgefüllt wurde dieses mit weiteren unveröffentlichten Pierce-Nummern, die irgendwo aufgetrieben werden konnten. Und was zu sagen bliebe wäre, dass zumindest das Songmaterial weitaus besser ist, als das welches Pierce zu Lebzeiten zuletzt selbst herausbrachte. Dass sich hier allerlei illustre Namen finden - von Lydia Lunch und Debbie Harry über Nick Cave und Johnny Dowd bis hin zu David Eugene Edwards (der ja so etwas wie der adoptierte Erbe des Meisters ist) - ist nur nebensächlich interessant, denn das Meiste dieser Sammlung hat nicht nur Obskuritätenwert sondern ist - unabhängig davon, wer es intoniert - durchweg hörbar und spannend geraten (was ja längst nicht bei jedem Tribute-Album der Fall ist). Insgesamt ist das eine mehr als runde Sache - auch wenn das Cover-Artwork und das Songlisting etwas durcheinander geraten sind. Jedermann, der sich auch nur ansatzweise für 16 HP interessiert, sollte sich diese Scheibe mal anhören und so vielleicht auch mal neugierig auf den Gründervater des Genres selbst werden.


-Ullrich Maurer-


 

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