Lights ist dieses Mal keine Band, sondern eine junge Kanadierin mit einer Vorliebe für Van Gogh und einer Haustarantel namens Lance, die hier ihr musikalisches Debüt veröffentlicht, auf dem sie - im Alter von gerade mal 20 - bereits sieben Jahre musikalische Erfahrung zusammenfasst. Wahrscheinlich liegt es an der Vorarbeit, dass Lights hier ein bemerkenswert stilsicheres Oeuvre mit einer klaren Linie und einer eigenen Vision präsentiert. Es gibt eine kanadische Variante des gerade wieder angesagten Elektropop, der sich aber weder an englischen Acts der Gegenwart noch an Vorbildern aus den 80ern orientiert, sondern eine klare, songwriterische Note besitzt.

Lights hat die ganze Scheibe alleine zusammengeschustert - inklusive Songwriting und Produktion - und hebt sich somit ab von den typischen Popsternchen unserer Tage. Das muss man ihr hoch anrechnen - auch, wenn das hier gebotene Songmaterial noch ziemlich überschaubar geraten ist. Immerhin: Es klingt glaubwürdig und rein musikalisch auch recht interessant (auch wenn Lights den Fehler machte, ihre recht dünne Stimme noch mit einem Phaser-Effekt zu überziehen, der das Volumen noch mal beschneidet), ist - was die ausgetüftelten Arrangements betrifft - vergleichsweise aufwendig in Szene gesetzt und es werden auch mal gelegentlich Gitarren bemüht. Vielleicht hätte man sich die eine oder andere große Geste gewünscht - aber irgendwo kommt Lights mit dem hier gebotenen Understatement auch wieder ganz sympathisch rüber.