Das, was bei dem Trio aus Atlanta im Vordergrund steht - und dem sich alles andere unterordnen muss -, ist der Gesang. Genauer gesagt: Der klassische Harmoniegesang im Stile von Acts wie Peter, Paul & Mary (denn in dieser Konstellation agieren auch Doris Muramatsu, Tylan Greenstein und Nate Borofsky). Deswegen hat die Scheibe auch ein sympathisch altmodisches Flair. Girlyman sollten nur darauf achten, sich nicht einzig auf Folkfestivals unter Wert zu verkaufen, denn auch wenn der Gesang im akustischen Ambiente im Vordergrund stehen mag: Songwriterisch macht die Scheibe durchaus etwas her und bietet auch für Nicht-Folkies Lohnenswertes. Was nun den Gesang betrifft: Perfekter kann man so etwas nicht in Szene setzen. Das ist so etwas wie musikalische Gedankenleserei, die Girlyman hier betreiben. Das Trio agiert mit traumwandlerischem Instinkt und zuweilen sogar so souverän, dass die Sache ein wenig überwältigend daher kommt. Da es aber auf dem Sektor der drei gleichberechtigten Partner in Sachen Songwriting und Gesang nicht so viel Konkurrenz gibt, kann man ganz gut mit dieser Art von Überschwang leben - zumal sich Girlyman durchaus bemühen, innerhalb ihres Genres zu variieren.