Mother-Unit ist in erster Linie der Niederländer Bertus Fridael. Er zeigt der Welt mit nur vier Stücken, aber immerhin 45,2 Minuten Laufzeit, wie seiner Meinung nach der instrumentale Rock 2010 auszusehen hat. Von zart säuselnd bis brachial rockend ist alles dabei, energisch aber vor allem fachmännisch werden die Instrumente traktiert. Allerdings kommt es ihm weniger auf Innovation oder Atmosphäre an, sondern mehr um den Wechsel von Parts und Lautstärken. Denn obwohl es alles sehr viel versprechend beginnt, und die Energie der Musik sicher eindrucksvoll und ernst gemeint ist, bleibt man schlussendlich herzlich ungerührt. Die Musik strahlt etwas kaltes aus, etwas mechanisches, so dass man irgendwann das Gefühl bekommt, eher eine Simulation zu hören. Es gibt eine schreckliche Vorstellung vor dem inneren Auge des Rezensenten: Bertus trägt Schweißbänder, oder eine Baseballkappe verkehrt herum. Warum? Weil man das Gefühl nicht los wird, dass er doch nur ein Mucker ist, der Mucker-Musik macht. Ich bin mir fast sicher, dass das nicht stimmt, aber es klingt so. Im Zweifelsfall: ein eigenes Urteil bilden.