Der Schein trügt insofern, als dass die Band aus Bern um Frontmann Floh von Grüningen so gar nichts schweizerisches an sich hat, sondern angenehm temperierten, deutschsprachigen Indie-Folk-Pop bietet, der sich durchaus mit dem messen mag, was aus unseren Landen in dieser Art geboten wird. Dass der deutsche Hochadel dieser Richtung in Form von Nils Koppruch und Gisbert zu Knyphausen unterstützend tätig wird, adelt dann auch diese Scheibe zusätzlich. Nicht dass Schöftland das nötig gehabt hätten. Die Jungs lassen sich echt etwas einfallen, um die Klischeefallen dieser Art von Musik zu umgehen - zum Beispiel einfach in dem sie das in sich ruhende, lineare Songwriting mit den poetischen Texten einerseits unaufgeregt, konzentriert und emotional glaubwürdig vortragen; diese Straightness aber dann im Detail bei den Arrangements aufbrechen / umspielen / verschachteln. Bemerkenswert dabei ist, wie selbstsicher und subtil sie das tun. Dass Gisbert die Jungs dabei bereits ein Mal als Support-Band für seine eigenen Konzerte engagierte, macht also Sinn. Unter dem Strich stimmt hier einfach alles.