Moon Food - ist das nicht genau genommen Käse, weil der Mond doch bekanntlich aus Käse gemacht ist? Vielleicht. Genau kann man das nicht wissen, weil Jarid Del Rio ein unberechenbarer Kauz ist, der zwischen seinen lebensspezifischen Eskapaden (Waldschrat in New England, Gefängnis-Insasse, Raumpfleger in Seattle) nur gelegentlich Zeit findet, ein paar neue Songs aufzunehmen. Und wenn er das tut, dann klingt das wie auf dem zuletzt wieder veröffentlichten Album "Snow Tires" oder diesem neuen Werk, "Moon Food". Dass Jarid Del Rio ein großer Bewunderer Neil Youngs ist, ist dabei vielleicht das Merkmal, das als erstes ins Ohr springt. Denn seine Songs klingen so wie jene des Meisters Anfang der 70er geklungen haben. Freilich ohne irgendwelche Finesse oder Sophistication - sondern geradewegs von der Leber gespielt, so, wie es die technischen Fertigkeiten eben erlauben. Das macht die Sache zwar einerseits sympathisch (zumal Unbunnys Songs gar nicht mal schlecht sind), ist aber für alle jene, die in der ganzen Americana-Welle eh nur eine Art Ersatz-Religion für den großen Kanadier vermuten, ein regelrechter Prüfstein. Also: Wer so was mag, ist hier gut bedient.