Immerhin: Hier gibt es das, was auch drauf steht. Die Kleingeldprinzessin Dota Kehr legt ja auch während ihrer Band-Konzerte Wert darauf, mit ihren Solo-Passagen auf ihre Wurzeln hinzuweisen und Solo-Konzerte gibt sie sowieso regelmäßig. Deswegen war es durchaus ein Mal an der Zeit für ein solches Dokument. Es ist natürlich in einem solch reduzierten Ambiente vor einem aufmerksam konzentrierten Publikum sehr viel mehr Raum für Dotas humorvolle Gebrauschpoesie und den immer wieder verblüffend kreativen Umgang mit der Sprache. Nicht nur, dass so die Texte besser verständlich sind als beim eher fülligen Band-Treatment (auch, weil sich Dota durchaus Mühe mit der Diktion gibt) - Dota zeigt auch, dass so was selbst mit der als schwierig geltenden deutschen Sprache elegant und flüssig gelingen kann. Musikalisch wird das ganze mittels Dotas leicht unkonventionellem Fingerpicking-Stil begleitet - wobei sich hier ihre Vorliebe für leicht vertrackte Strukturen und Melodieführungen als Unterhaltungsmerkmal positiv hervorhebt. Diese Scheibe ist natürlich für Fans notwendig und unverzichtbar - sie bietet aber auch die Gelegenheit, Dotas Songs auf eine neue Weise zu entdecken.