"I am radio friendly" singt Wayne Jackson auf einem der Stücke seines zweiten Solo-Albums geradezu beschwörend. Genützt hat das freilich nicht viel: Das Werk wurde bereits Anfang des Jahres veröffentlicht, ohne dass das einen größeren Eindruck hinterlassen hätte. Nun will es Jackson noch ein Mal wissen - bzw. versuchen - und bringt das Album - ergänzt mit einer Lady Gaga Cover-Version noch ein Mal heraus. Das perfide an der Sache ist, dass er recht damit hat, dass sein pflegeleichter Gitarren-Pop radiotauglich ist. Und gar nicht mal auf unangenehme oder gar aufdringliche Art: Die Songs sind lediglich gut und abwechslungsreich produziert (von ihm selbst sogar). Aber anzunehmen, man komme wegen seines Sounds ins Radio ist ein Syllogismus (oder - wie hier - pure Ironie). (Im Umkehrschluss kommt man indes tatsächlich nicht ohne Radio-Sound ins Radio, aber das ist ein anderes Thema.) Potential hat Jackson jedenfalls zur Genüge. Auch ohne Lady Gaga. Sein leicht melancholisches Timbre und die Art, Gitarrensounds mit Keyboards zu umgarnen erinnert entfernt an Talk Talk (bzw. das, was danach kam und auch wie Talk Talk klang) und ist durchaus massenkompatibel, aber Jackson ist - zum Glück - mehr Songwriter als Pop-Star. Insgesamt ist das also eine gute Pop-Scheibe und sie gehörte eigentlich auch durchaus ins Radio. Wenn das also alles nur so einfach wäre...