Manchmal muss man ganz einfach Dinge tun, die scheinbar keinen Sinn machen: Etwa ein 200-seitiges Buch mit CD auf den Markt werfen - und einfach mal sehen was passiert. Im Falle von Norman Palm war das eine ganze Menge. Nicht nur, dass sich besagtes Produkt recht gut verkaufte: Er fand sich plötzlich auch auf den Bühnen und neben den Großen dieser Welt wieder. Nicht schlecht, für einen zwischen Mexico und Berlin pendelnden Weltenbummler, der eigentlich nur seine Reiseerlebnisse vertonen wollte. Dieses neue Werk (ohne Buch) ist zusammen mit dem Finnen Janne Lounatvuori in Berlin als Album (und nicht, wie das Debüt als Songskizzen-Sammlung) entstanden - mit Unterstützung einiger skandinavischer Freunde. Und siehe da, hier outet sich der zurückhaltende Songwriter als jemand mit einer - zwar eigenwilligen, aber ausgeprägten - Indie-Pop-Ader. Auch wenn vieles auf diesem Album experimentellen und atmosphärischen Charakter hat: Es überraschen dann doch immer wieder geradezu hymnische Passagen mit regelrechten Mitsing-Refrains. Dem Buch des Indie-Pop fügt Norman Palm mit diesem Werk jedenfalls ein spannendes, neues Kapitel hinzu - und eines übrigens, dass für jemanden, der kunsthochschulmäßig visuell-kommunikativ studiert ist, erfreulich wenig kopflastig ausgefallen ist.