Auf dem letztjährigen OBS empfahlen sich die Schweden als gutgelaunte, begeisterungsfähige Live-Truppe, die mit ungewöhnlichen Instrumenten-Kombinationen (etwa Posaune und Banjo) und leicht verstiegenen Skandinamericana-Songs überzeugten. Nun, auf ihrem zweiten Album und Glitterhouse-Debüt, finden sich zwar noch die angesprochenen Instrumenten-Kombinationen - gut gelaunt und begeisterungsfähig ist das aber alles nicht mehr. Stattdessen arbeiten Golden Kanine mit der typischen nordischen Schwermut - und klingen auf Tonträger also doch nicht so erfrischend ungewöhnlich, wie bei dem OBS-Gastspiel. Und warum die Herren ausgerechnet ihr unzugänglichstes, experimentellstes und schwerfälligstes Stück an den Anfang stellen, ist auch ein wenig rätselhaft. Unter dem Strich ist dabei übrigens keine wirklich schlechte Songsammlung herausgekommen - nur eben nicht die, die man sich vielleicht aufgrund des Live-Auftrittes erhofft hätte. Darin ähneln Golden Kanine übrigens den Labelkollegen Washington, bei denen das Anfangs ganz ähnlich war - was dann wieder auf die nächsten Scheiben hoffen lässt.