Also so ganz normal ist monsieur Féloche nicht! So unbekümmert und gutgelaunt kann man nur mit einem sehr, sehr heiteren Gemüt daherkommen. In Frankreich ist der quirlige Mandolinist und Sänger schon so etwas wie ein Kultstar. Wohl auch deswegen, weil er mit seiner Mixtur aus Cajun, Folk, Hip Hop, Reggae, Voodoo und Storyville-Jazz auch ziemlich exotisch anmutet. Mit Chanson im klassischen Sinn hat er z.B. gar nichts am Hut und die Louisiana-Note ist ja auch nicht wirklich naturgegeben, sondern durch die Brille betrachtet zu sehen. Das Ganze wirkt wie ein musikalischer Spielzeugladen mit jeder Menge Zitaten und Querverweisen, die sich hier umkreisen wie trunkene Satelliten. Dabei gelingt ihm noch das Kunststück, den legendären Dr. John zum Mitmachen zu bewegen und er duelliert sich mit Nora Arnezeder - Frankreichs schönster Nachwuchs-Scheuspiel-Chanteuse - bei einem abenteuerlich vebogenen "Singin' In The Rain". Das hat nicht viel von den ernsthaften jungen Franco-Kollegen, die sich da flüsternd durch ihre melancholischen Chansonwelten bewegen. Fèloche ist laut, fröhlich, wahnsinnig und unverschämt. Oder anders gesagt: Aus dem Mann könnte was werden!