Das "n" von "Panteon" müsste eigentlich gespiegelt dargestellt werden, um dem gegen den Strich gebürsteten Grundgedanken der mexikanischen Revoluzz-Rocker gerecht zu werden. Das fünfte Album in 15 Jahren Bandgeschichte ist wieder ein beredtes Beispiel für den Agit-Prop der neunköpfigen Kapelle. Rundumschläge in Sachen US-bashing, Sozial-Kritik und Politiker-Beschimpfungen kleiden die Herren in eine muntere Melange aus tanzbarer Rock-Musik mit Street-Vibes und allem, was sich stilistisch auf rhythmische Weise mit den messerscharfen Bläsersätzen der bandeigenen Trötemännner anreichern lässt: Ska, Reggae, Salsa, Mariachi usw. Alles, außer US-amerikanischen Stilen wie Jazz oder Soul freilich. Panteón Rococó machen schon alleine musikalisch deutlich, wo sie stehen. Die Band spielte zuletzt auf dem 100. Geburtstages des FC St. Pauli, dessen bekennende Fans die neun Herren sind und machen damit klar, dass sie sich auch hierzulande verstanden fühlen. Die Armee des Friedens gedenkt auf ihrem Feldzug mit dieser Scheibe somit ein weiteres Land zu erobern.