Zeus-Mitbegründer Mike O'Brien mag man vielleicht noch als Mitglied von Paso Mino kennen - jener Combo, die sich Songwriter-Kollegen Jason Collett dereinst als Backung Band aufdrängte. Von altmodischem Beat-Pop verstehen O'Brien und sein Kollege Carolin Nicholson, die nun zusammen den Kern des neuen Projektes Zeus bilden, also schon mal per se etwas. Nun ist das Ganze mindestens ein Quartett (mit zahlreichen Gästen) und operiert - wie viele kanadische Bands, angefangen bei The Band und längst nicht aufhörend bei Broken Sozial Szene - ziemlich umtriebig: Jeder macht irgendwie alles und alle arbeiten gemeinsam für ein Ziel. Das Ergebnis ist betont ausgekochter, klassischer Gitarrenpop mit vielen Referenzen an die seligen 70s und mehr als vereinzeltem Kopfnicken in Richtung der großen Beat-Bands; darunter natürlich auch die Beatles. Dabei können Zeus als Songwriter durchaus gegen alle Vergleiche bestehen und machen als Performer zumindest auch keine großen Fehler. Dass die ganze Sache bislang nur im Studio stattfand, hört man dieser Scheibe zwar durchaus an - was aber für diese nicht schlecht ist. Denn O'Brien und Nicholson sind mittlerweile auch als Produzenten gefragt - was sich ja irgendwo auch niederschlagen musste. Das macht aber jetzt wieder neugierig auf die Live-Band Zeus. Kurzum: Zeus sind wieder mal ein musikalisches Juwelchen aus Kanada.