14.01.2011 http://www.gaesteliste.de/review/show.html?_nr=11633 |
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Compilation - Riding The Range - The Songs Of Townes Van Zandt Cherry Red/Rough Trade Format: CD Wie vorsichtig und behutsam man sich dem Material des großen, verstorbenen Muster-Troubadours Townes Van Zandt nähern muss, zeigt der eher unglückliche Tribute-Werk "Townes" seines Freundes Steve Earle, der in dem Bemühen, dem Material gerecht zu werden, zuweilen am Thema vorbei glitt oder über das Ziel hinaus schoss. Die Sache ist mit dieser klassischen Tribute-Scheibe zugegeben einfacher. Denn hier thematisiert eine ganze Riege von Songwritern die Songs Van Zandts, die nicht so verklärt am Thema dran sind wie Earle - mit den üblichen Spitzen nach oben und unten - im Allgemeinen aber recht zufrieden stellend. Und zwar immer dann, wenn der Geist des Songs gewahrt wurde. So behält Michael Weston King etwa den desolaten Grundton von "Marie" bei, auch wenn er musikalisch in Richtung Country tendiert - was funktioniert - und so löst Jeb Loy Nichols Townes "Flying Shoes" vollkommen auf und entfernt die Melodie - was nicht funktioniert. Dazwischen gibt es Oddities wie einen nuschelnden, krächzenden Shane MacGowan oder einen elektronischen Bass bei Johnny Dowd und Billy Cote. Interessant wird die Sache noch mal, wenn eine Frau die Texte des doch typisch männlich agierenden Poeten intoniert, wie hier z.B. im Falle von Devon Sproule, was aber auch funktioniert. Abgerundet wird die Sache durch "Riding The Range", einem Song von Michael Weston King, den der große Townes hier in einer Version mit den Calvins vorträgt. Für Townes-Fans ist diese Scheibe vielleicht nicht wirklich unverzichtbar - denn die Originalversionen sind dann doch interessanter - aber sie ist auch keine Ernüchterung, wie die Earle-Scheibe.
-Ullrich Maurer- |
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