Mit einem Bypass will man ja gemeinhin etwas umgehen. Diese Philosophie kann man aber bei diesem - aus einer Zufallsbekanntschaft spontan entstandenen Projekt von Chantal Acda (Sleepingdog, Chacda) und Craig Ward (dEUS, Kiss My Jazz, Love Substitutes u.a.) nicht unbedingt heraushören, denn sehr viel unmittelbarer und geradliniger kann man nicht auf den Punkt kommen. Chantal und Craig trafen sich auf einem Flug nach Glasgow, kamen ins Gespräch, fanden eine gemeinsame Linie und traten gleich am ersten Abend gemeinsam auf. Seither schreibt man Songs zusammen, die nun auf diesem Debüt erstmals gemeinsam präsentiert werden. Es gibt zurückhaltenden, fast asketisch arrangierten, unterschwelligen, akustischen Slow-Core-Folkpop - ausnahmsweise mal ohne Melancholie-Bonus oder Depri-Note - nur halt ungezwungen zurückhaltend und ohne Hast dargeboten. Chantal singt gefühlvoll und zerbrechlich und die zugehörigen Songs suchen auch keineswegs nach der großen Geste - und wirken vielleicht deswegen besonders intensiv. Hier gibt es definitiv mehr Sein als Schein und das reicht bei Musik wie dieser bereits, um sie aus der Masse vergleichbarer Elaborate herausragen zu lassen.