Dass diese Scheibe von Kleingeldprinzessin Dota Kehr produziert wurde, ja sogar deren geistiges Kind ist, wie in der Danksagung der in der Schweiz lebenden Exil-Berlinerin Uta Köbernick nachgelesen werden kann, ist nun wahrlich nicht zu verleugnen - zumal Dota selbst auch mitspielt. Was Dota am Oeuvre von Uta Köbernick gereizt hat, wird unmittelbar deutlich. Denn wie sie auch pflegt Uta einen höchst originellen, kreativen und zum Teil verblüffenden Umgang mit der deutschen Sprache. Und zwar in einer Mixtur, die zwischen Gebrauchslyrik frei Schnauze und dadaistischer Poesie anzusiedeln wäre. Manchmal sind Wörter ("tapfer" etwa) hier sogar Rhythmusinstrumente. Ihre Philosophie wird im Song über das Scheitern auf den Punkt gebracht: Ohne Scheitern gibt es keinen Fortschritt - egal in welcher Hinsicht. Punkt. Musikalisch kommt Uta Köbernick, die zuvor immer nur solo auftrat und hier eine Band im Rücken hat, knapper zur Sache als ihre Gönnerin - und auch ohne Reggae aus. Die 16 Songs sind selten mal drei Minuten lang und kommen direkt auf den Punkt; etwas spröde, selten laut und meist irgendwo folky im weitesten Sinne. Langer Rede kurzer Sinn: Strandpiratenfreunde werden mit dieser Scheibe absolut keine Probleme haben und alles andere ist eben ein Zubrot.