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11.02.2011
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Harrys Gym - What Was Ours Can't Be Yours

Harrys Gym - What Was Ours Can't Be Yours
Splendour/Cargo
Format: CD

Über den nichtssagenden Namen dieses norwegischen Projektes muss der Hörer erst mal wegstolpern, denn der weckt ganz falsche Assoziationen; insbesondere dann, wenn man die Band nicht kennt. Auch das Cover, das eine mittelprächtig interessierte Eule zeigt, lässt keinen Rückschluss auf den Inhalt zu. Es geht hier um angenehm temperierten Indie-Elektro-Pop, den Sängerin Anne Lise Frökedal und ihre Jungs zusammen mit Produzent und Re-Mixer James Rutlege zu einer eher zeitlosen Melange zusammengerührt haben. Dafür, dass die Sache nicht zu steril wirkt, sorgt - neben Annes melodiöser Gesangsstimme - die Mischung aus Elektronik und organischem Material. Als Inspiration listen Harrys Gym Vashti Bunyan und Folk Musik (was angesichts Annes ungekünsteltem Gesang sogar Sinn macht) sowie nackt im Wald herumlaufen, das Programmieren von Musik und salzige Lakritze. Nun, letzteres kann man nicht so genau heraushören, dass sich Harrys Gym und Rutledge beim Programmieren aber nicht ungeschickt angestellt haben, ist den eleganten Elaboraten dann aber doch anzumerken. In der Tradition skandinavischer Acts bieten Harrys Gym auf diesem zweiten Album noch eine Prise Melancholie und eine eigenwillige Art mit Melodien umzugehen. Diese wirken z.T. ein wenig unfertig - was aber andererseits die Sache angenehm unkonkret hält, so dass es einiges zu Entdecken gibt. Für Freunde solcher Art von elektro-organischem Mischmasch (Devics etwa) sind Harrys Gym durchaus mal eine anpeilbare Maßgröße.


-Ullrich Maurer-


 

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