Als Frontmann und Sänger der irischen Gitarrenpop-Band The 4 Of Us träumte Brendan Murphy den Traum des arrivierten Boygroup-Leaders. In Irland kamen The 4 Of Us ihrem Ziel ziemlich nahe - entschlossen sich dann aber doch dazu, ihr Material produktionstechnisch zurückzunehmen und in Richtung akustischen Folk-Pop umzubiegen. Na und irgendwann waren die Herren auch zu alt, um als Boygroup durchzugehen. Außerdem wurde Brendan Familienvater, wodurch sich die Prioritäten änderten. Heute steht er gelassen da, sagt, dass die Musik ihn jung halte, während alles andere sich ändere, nimmt seine Songs arrangementstechnisch noch mal zurück und liefert eine fast asketische Solo-Folk-Scheibe ab, auf der er - abgeklärt und gelassen - sein Leben protokolliert. Zwar lässt er sich hier von zahlreichen Gästen unterstützen (etwa Bruder Declan oder Freund und Gönner Kieran Goss), aber das macht sich nicht wirklich bemerkbar, denn das Album ist ganz auf Gitarre und Gesang zugeschnitten. Das einzige Problem bei der Sache ist, dass Brendan hier nicht unbedingt die besten Songs seiner Karriere eingefallen sind, was sich bei seinem so radikal reduzierten Werk dann zuweilen doch leider in Form von Langeweile bemerkbar macht. Immerhin: Brendan Murphy haut hier in die Kerbe der großen seiner Zunft, bei denen ja weniger generell mehr ist und macht dabei keine schlechte Figur. Wer etwas für aufrichtiges und unspektakuläres Handwerk übrig hat, ist hier jedenfalls an der richtigen Adresse.