Einfach mal genießen. Sich zurücklehnen, vielleicht die Augen schließen und den Moment erleben. Und dabei Dikta hören. Das ist gut, das tut gut. Wir haben es ausprobiert. Und wir werden es wieder tun.

Dikta - bestehend aus Haukur (Gesang, Piano, Gitarre), Jón (Gitarre), Jón (Schlagzeug) und Skúli (Bass) - kommen aus Island, klingen aber nicht so. Nein, wenn man sich das Album so anhört, denkt man an britische Popbands. An die Manic Street Preachers oder auch Coldplay. An die großen Könner eben. Das könnte vielleicht am Piano liegen. Oder an den manchmal wundervollen Melodien, der häufig bedächtigen, fast schon melancholischen Atmosphäre oder den kleinen Spielereien. Und natürlich an der Gabe, gute Lieder zu schreiben. Denn Dikta haben sie, die ehrlichen Lieder mit Gefühl. Und darauf können sie stolz sein und deshalb ist "Get It Together" - trotz ein paar schwächerer Songs wie das Milow-artige "Hotel Feelings" - ein wirklich gutes Album.

Die Erklärung klingt simpel, ist es aber nicht. Zu viele schlechte Bands wissen das. Eine Ballade wie "From Now On" nämlich ist weder kitschig noch albern. Sondern eben einfach nur schön. "Final Call" ist fast noch schöner, macht Dikta aber trotzdem nicht zur Balladenband. Weil die Jungs mehr können. Die Single "Thank You" zum Beispiel kommt zwar ebenfalls ruhig, aber anders. Ultra-eingängig und mit diesem viel zu seltenen Gänsehaut-Faktor. Und wenn sie bei "Let Go" dann auch noch fast rocken oder sich hippelig durch "Just Getting Started" spielen, dann zeigen sie ihr anderes Gesicht. Und auch das nimmt man ihnen ab. Weil das einfach starke Nummern sind. Wenn auch nicht zum Träumen und Genießen. Sondern Spaß haben. Auch das geht. Auch das haben wir ausprobiert.