Der Name, den sich July "Jules" Ann Baenzinger für ihr Projekt ausdacht hat, assoziiert eine riesige Band. Es klingt eigentlich auch so. Wenn man dann allerdings erfährt, dass Jules das quasi alles alleine hingeschustert hat (inspiriert von ihrem ersten Fan, Produzent John Baccigaluppi), ist das Ergebnis dann doch - milde gesagt - erstaunlich. Genau genommen klingen die Indie-Pop-Elaborate nicht ein Mal nach einer einzigen Band, sondern nach deren vieler. Denn Julie bedient quasi jede sich anbietende Nische - vom simplen Folksong, über die Grunge-Ecke bis zum asketischen Elektro-Pop. Was die Songs gemein haben, ist ein sicheres Gespür für griffige Melodien und Hooklines - und natürlich Jules sehr markanten Sirenen-Gesang, denn auch damit will Jules im wahrsten Sinne des Wortes hoch hinaus. Jules Vorlieben für Retro-Girlies Pop sind dabei ebenso nachvollziehbar wie die stilistische Sicherheit, mit der sie das dann jeweils genretypisch in der entsprechenden Stilistik umsetzt. Das ist Indie-Pop vom Feinsten - und in dieser Vielseitigkeit schon lange nicht mehr dagewesen.