Wozu die Drive-By Truckers überhaupt noch einen Frontmann wie Patterson Hood benötigen, wird immer rätselhafter. Schließlich gibt es ansonsten kaum eine vergleichbare Band, bei der musikalische Basisdemokratie so groß geschrieben wird, wie bei den Truckers. So wechseln gesangliche, kompositorische und instrumentelle Kompetenz nahtlos von Stück zu Stück ohne dass dabei irgendwelche Brüche für fehlende Konsistenz sorgen würden. Dafür ergibt sich andererseits aber eine immense stilistische Bandbreite, die sich aber nicht zu einem beliebigen, musikalischen Gemischtwarenladen auswächst, sondern die jeweiligen Songs im Detail bereichert. In dem Fall ist das ganze eine Art mit Memphis-Soul, Blues, Country und Folk angereicherte Southern Revue als Hommage an die musikalischen Traditionen des Grand-Ole-South. Natürlich bleibt der traditionell eigentlich im Vordergrund stehende Roots-Rock dabei ein wenig auf der Strecke - was aber bitte ausdrücklich nicht als Nachteil zu sehen ist, sondern nur als Warnung an all die, die immer das Gleiche suchen und wollen. Die Drive-By Truckers 2011 sind in der Summe tatsächlich mehr als eine Addition der einzelnen Teile und somit als Band ganz weit vorne.