Für Mick Harvey, so scheint es, befindet sich alles in einem Zustand der Auflösung. Nachdem der ehemalige Mitstreiter Nick Caves die Bad Seeds verlassen hatte und zuletzt (und neben anderem) den Tod seines Birthday Party-Kumpels Roland S. Howard verkraften musste, empfand er die Notwendigkeit, einen Songzyklus über seine verstorbenen Freunde, die Umstände von deren Tod und die Folgen, die sich für ihn daraus ergeben, zu verfassen. Es ist dies also ein ziemlich persönliches, philosophisches Album geworden. Beinahe merkwürdig ist allerdings, dass die hier versammelten Songs keineswegs düster oder depressiv erscheinen, sondern - im Gegenteil - versöhnlich und tröstlich. Es gibt wunderschöne Melodiebögen, angenehmen Gesang und warmherzige Arrangements, bei denen großflächige angelegte Keyboard-Passagen und zurückhaltende Akustikgitarren dominieren. "Sketches From The Book Of The Dead" ist - im besten Sinne - das musikalische Äquivalent für einen schönen Sonnenuntergang worden. Und ein würdiger Nachruf auf die hier versammelten Charaktere.