Also alles was recht ist: Überraschende Textzeilen fallen Franziska-Maria Apprich (oder eben: Nur Franz) schon ein. Auf ihrem mit mehr oder minder munteren Popsongs gefüllten Debütalbum breitet die studierte Filmemacherin quasi das ganze Drama des heutigen Hedonismus in knackiger Jungendsprache verbrämt vor dem Ohr des verdutzten Hörers aus. Es geht um Langeweile beim Baden auf dem Mond, Öko-Faschismus oder zielgruppenorientiertes Nichtflachlegen - alles schön spinnert inszeniert. Die Dame, die in ihrer Kindheit laut Bio die Freunde ihres Bruders verkloppte oder sich als Messdienerin blamierte, schöpft also aus dem Vollen - und das auch musikalisch: Die Songs lassen zwischen Elektro- und Gitarrenpop, Dancefloor und Pianoballade fast nix aus, was gute Popmusik so braucht. Zugegeben ist nicht jeder Titel auch gleich ein potentieller Hit - als kunterbuntes Füllhorn macht die Scheibe aber ordentlich was her.