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17.06.2011
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William D. Drake - Rising Of The Lights

William D. Drake - Rising Of The Lights
Onomatopoeia
Format: CD

William D. Drake ist einer dieser exaltierten Paradiesvögel, ohne die die ganze Branche zweifelsohne ärmer wäre. Auf diesem vierten Solo-Album verarbeitet der Mann aus Essex im weitesten Sinne das Thema "Krankheiten" (der Titel des Albums bezieht sich auf ein viktorianisches Tagebuch, das den Verlauf einer Krankheit schildert und einige Songs beziehen sich auf die eigene Geschichte Drakes und thematisieren die Krankheit von Tim Smith, Drakes Partner in den Bands Cardiacs und The Sea Nymphs). Musikalisch hingegen sprengt das Werk so ziemlich alles dagewesene. Es ist eine wilde, aber erstaunlich schlüssige und mit einer Myriade von ungewöhnlichen Instrumenten abenteuerlich inszenierte Mixtur aus Glam, Prog, Psychedelia, Folk, Folklore, Liturgie, und Operette - von Drake vorgetragen mit der Inbrunst etwa eines jungen Bowie, aber mit dem Wissen eines Mannes, der das Ganze schon 20 Jahre lang macht. Insbesondere was das Songwriting, und hier speziell Melodie- und Harmonieführung betrifft, lässt Drake so manchen Kollegen ganz schön alt aussehen - einfach weil er so mühelos scheinbar unvereinbare Gegensätze selbstverständlich und natürlich erscheinen lässt und so zu einer ganz eigenen musikalischen Weltsicht kommt. Das ist große Kunst, die aber mitten ins Herz zielt.


-Ullrich Maurer-


 

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