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22.07.2011
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Joss Stone - LP1

Joss Stone - LP1
Surfdog/Sony Music
Format: CD

Für gewöhnlich ist es ja so, dass Pop-Stars auf das ein Mal eingeschossene musikalische Ghetto vertrauen und dieses nie wieder verlassen. Insbesondere, wenn sie sich, wie im Falle von Joss Stone, um Soul-Pop handelt. Deswegen ist es umso erfreulicher, dass Joss - der die Kritiker zuletzt und zu Recht ein gewisses Maß an musikalischer Überraschungsfreiheit zusprachen - sich auf diesem Album mit Dave Stewart als Produzenten zusammengetan hat. Das Ergebnis ist dann erfreulich geerdet und gitarrenlastig geraten - gleichwohl es Stewart gelingt, den Soul-Touch gelegentlich beizubehalten. Dass Joss Stone - mit ihren üblichen Gesangsmanierismen und beschränktem Stimmumfang - hier gegen eine üppig instrumentierte, opulente Band mit Backing-Sängerinnen ansingen muss, führt zu einem unerwarteten, erfreulichen Ergebnis: Dieses Album enthält nämlich sehr viel mehr Blues als - sagen wir mal - die letzten drei Stone-Alben davor. Zusammen mit dem Rock-Aspekt klingt das - stellenweise - dann ziemlich nach Janis Joplin; was jetzt ein Mal ein Lob sein soll. Bezeichnenderweise sind so nicht nur die rockigen Nummern, sondern auch die balladesken stärker geraten als zuletzt üblich - auch, weil sich jemand traute, Joss Stone übermäßige Vokal-Artistik zu untersagen. Langer Rede kurzer Sinn: Dies ist Joss Stones stärkste Veröffentlichung seit dem Debüt-Album - das eine besondere Aufmerksamkeit wegen des gewagten Stilwechsels verdient.


-Ullrich Maurer-


 

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