Zwar kommt Band mit dem illustrativen Namen und der Vorliebe für Tiger aus Kanada und sieht aus, als sei sie direkt aus den 70s ins aktuelle Jahrtausend herübergeklettert - doch machen sie (oh Wunder) keine typische Americana Mucke. Nun gut: Bei der Gitarrenmusik bleiben die vier Herren schon und wie man mehrstimmige Harmoniegesänge in schönster CSN&Y-Manier hinbekommt, wissen sie auch. Allerdings bemühen sich Yukon Blonde auf diesem zweiten Album durchaus, musikalisch mögliche Klischeefallen zu umgehen und legen dabei besonderen Wert auf Strukturen und Sounds. Das Ergebnis kann sich hören lassen - auch wenn die Melodieführung darunter ein wenig leidet - und klingt eben nicht wie einfach eine weitere Americana Band, sondern beinahe so, wie europäische Bands die Sache angehen würden - mit so einer Art Vogelperspektive, bei der die Versatzstücke durchaus im Blickfeld sind, aber nicht der eigentliche Anker. Heraus kam dabei eine recht eigenständige Scheibe, die zwischen Canada-Americana und Canada-Indie-Pop quasi eine eigene Nahrungsmittelgenussklasse darstellt.