Live-Alben sind ja immer so eine Sache. Häufig nett, manchmal überflüssig, selten wirklich fantastisch und in der Regel Lückenfüller oder verkappte Best-Of-Compilations. "Live In Kreuzberg" dagegen ist ein in erster Linie ein Heißmacher. Denn bevor Jingo de Lunch im Oktober auf Tour kommen, zeigen sie auf ihrem ersten Live-Album überhaupt noch mal, was sie auf der Bühne so anstellen können.

Das ist noch immer eine ganze Menge, das hört man. Wild und dreckig und roh zerlegten sie das Lido und bringen genau das auch auf CD so rüber. Viel geschönt wurde nichts, das Ganze klingt echt und ehrlich, der Sound ist manchmal böse und wenn man das Publikum zwischen den Songs johlen hört, dann meint man zu wissen, dass die Leute wirklichen Spaß hatten. Jingo spielten reichlich Sogs vom letztjährigen Comeback-Album "Land Of The Free-ks", mischten aber natürlich auch Bekanntes von damals ins Set und garnierten es mit ein paar ulkigen und charmanten Ansagen. Das braucht am Ende natürlich kein Mensch, denn auch das hier ist "nur" ein Live-Album, aber für den Augenblick macht es schon Spaß. Und obendrauf steigert es natürlich die Vorfreude auf die kommenden Shows. Heißmacher eben.