Mike Wexler stammt aus Brooklyn und bearbeitet das Terrain des konventionellen Songwriters auf eine radikale und ganz und gar unkonventionelle Weise. Zwar arbeitet der Mann mit den üblichen Mitteln - also Gitarre, Gesang und diverse Band-Zutaten - hat sich aber strukturell so weit vom üblichen Songschema entfernt, dass er hier in Bereiche vorstößt, die ansonsten eher von Jazz-, Ambient- und Avantgarde-Musikern bestritten werden. Seine Tracks entwickeln sich langsam in Form atmosphärischer Wellenbewegungen, bei denen das Einfangen von Vibes, Stimmungen und Atmosphären mindestens genauso wichtig ist, wie Inhalt und musikalische Darbietung. Getragen von filigranen Gitarrenfiguren fernab jeglicher Roots-Romantik schwebt Wexler durch seine alternativen Klangentwürfe und findet nur manchmal - dann aber überraschend und effektiv - zu konventionellen Ansätzen wie etwa Melodien, Refrains oder Hooklines. Das Faszinierende dabei ist, dass Wexler das auf eine ganz selbstverständliche, organische Art gelingt, ohne dabei bilderstürmerische Ansätze zu zeitigen. Das ist alles seht spannend und eigenständig, anspruchsvoll, innovativ konstruktiv - wenn man als Zuhörer denn bereit ist, sich darauf einzulassen und ein wenig Geduld mitzubringen.