Man sollte wissen, dass Richmond Fontaines Willy Vlautin nicht nur ein Musiker, sondern auch ein Schriftsteller ist, bevor man sich dem zehnten Richmond Fontaine-Album widmet. Das und der Umstand, dass Vlautin auch als "Nur-Musiker" nie damit zufrieden war, sich einfach nur als Songwriter zu variieren, prägen dieses neue Werk dann doch ziemlich. Vlautin kreierte hier eine Art musikalisches Hörspiel - mit Spoken-Word-Beiträgen, Instrumentals, Field-Recordings und ganz normalen Songs, die indes in die zugrunde liegende Geschichte eingebunden sind und den Protagonisten (also den Charakteren, die Vlautin erfand - so setzte z.B. Deborah Kelley von den Damnations als weibliche Hauptrolle ein) vorgetragen werden. Musikalisch ist dieses Album ziemlich verstörend, denn Vlautin bemüht sich erfolgreich, nicht nur einfach eine Geschichte zu erzählen, sondern auch Stimmungen und Atmosphären zu vermitteln. Das führt dann zuweilen eben dazu, dass die Stücke anstrengend und unangenehm streng daherkommen. Das liegt aber nun mal in der Natur der Sache begründet und ist nicht als Kritik zu werten. Überhaupt entzieht sich dieses Album derselben weitestgehend, da Vlautin hier als Künstler ein ganz neues Genre definiert. Es ist dies aber auf jeden Fall eine Veröffentlichung, an der man nicht vorbei kann - und das ist schon erstaunlich genug.